Aquarien in Wartezimmern:Viel Fisch, viel Ruhe

Aquarien können den Blutdruck und die Herzfrequenz senken (Foto: Getty Images)

Warum stellen Ärzte in ihren Wartezimmern so gerne Aquarien auf? Forscher haben einen Zusammenhang zwischen Fischen und Wohlbefinden ermittelt.

Fische reden wenig, bewegen sich elegant und strahlen Ruhe aus. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass Ärzte im Wartezimmer Aquarien aufstellen und so Patienten zu beruhigen versuchen.

Allerdings sollten die Aquaristen darauf achten, dass sich genügend Fische im Bassin befinden. Schließlich ist die den Blutdruck wie Puls senkende Wirkung umso größer, je mehr Tiere sich im Wasser befinden. Zu diesem Ergebnis kommen britische Forscher um Deborah Cracknell im Fachblatt Environment and Behavior (online).

Im National Aquarium in Plymouth erfassten die Wissenschaftler, welchen Einfluss die Anzahl der Tiere auf physiologische Reaktionen und die Psyche hatte. Das 14 mal sechs Meter große und sechs Meter tiefe Becken wurde in Etappen neu befüllt und so bestand die Möglichkeit, eine Dosis-Wirkungsbeziehung zwischen der Fischmenge und den günstigen Auswirkungen auf Körper und Geist zu beobachten.

Der Blutdruck sank im Mittel um vier Millimeter auf der Quecksilbersäule, die Herzfrequenz um fünf Schläge. Die Stimmung wurde ausgeglichener. "Wer gestresst und gehetzt ist, findet vor Aquarien Ruhe und Entspannung", sagt Sabine Pahl von der Uni Plymouth. "Wir haben bisher unbeachtete gesundheitliche Vorteile entdeckt."

© SZ vom 30.07.2015 / bart - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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