Infektionskrankheiten:"Wir suchen zu oft nach einem Allheilmittel"

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Im Oktober 1988 forderten Aktivisten vor der Zentrale der FDA in Rockville, Maryland, die Freigabe experimenteller Medikamente gegen HIV/Aids. (Foto: Mikki Ansin/Getty Images)

Vor 40 Jahren wurden die ersten Aids-Erkrankungen beschrieben. Peter Sands, Direktor des Globalen Fonds, zu Lehren aus dieser Pandemie.

Interview von Berit Uhlmann

Es war eine seltsame Beobachtung, die die die US-Seuchenschutzbehörde CDC vor genau 40 Jahren in ihrer Publikation Morbidity and Mortality Weekly Report wiedergab: Fünf junge, zuvor gesunde Männer waren an einer Form der Lungenentzündung erkrankt, die für gewöhnlich nur Menschen heimsucht, deren Immunsystem schwer eingeschränkt ist. Ungewöhnlich nannten die Autoren die Fälle. Die unscheinbare Beschreibung war die erste Erwähnung einer Krankheit, die später Aids genannt wurde und bis heute 35 Millionen Menschenleben kostete. Vor 20 Jahren schien sie vollkommen außer Kontrolle, die Welt entschied, den Kampf zu verstärken und dazu die Finanzierung zu bündeln. 2002 wurde der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose gegründet. Er investierte seither mehr als 20 Milliarden Dollar, überwiegend Regierungszahlungen, in Programme gegen die Immunschwächekrankheit. Seit Beginn der Corona-Pandemie engagiert sich die Organisation auch im Kampf gegen Covid-19. Denn solange die aktuelle Krise nicht unter Kontrolle gebracht wird, leidet auch der Kampf gegen die drei großen klassischen Infektionskrankheiten, sagt Peter Sands, der die Organisation seit 2018 leitet.

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