US-Notenbank:Leitzins bleibt auf Rekordtief

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Zwar belässt die Fed den Leitzins auf seinem historischen Tiefstand - die Notenbanker sehen aber schon einen Hoffnungsschimmer für die US-Wirtschaft. Die Konjunktur erhole sich, ein Ende der Rezession sei in Sicht.

Die US-Notenbank sieht die größte Volkswirtschaft der Welt vor der Konjunkturwende. Mehr als eineinhalb Jahre nach Beginn der schwersten Rezession seit Jahrzehnten pendele sich die amerikanische Wirtschaft ein, während sich die Lage auf den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen weiter beruhigt habe, berichtete die Federal Reserve am Mittwoch in Washington.

Die Notenbanker um Fed-Chef Ben Bernanke (Foto) beließen - wie von Experten erwartet - den Leitzins bei 0,0 bis 0,25 Prozent. (Foto: Foto: afp)

Ungeachtet der zunehmenden Anzeichen für eine Konjunkturerholung verzichtete die Fed aber am Mittwoch nach einer zweitägigen Sitzung auf eine Zinserhöhung. Wie von Analysten erwartet ließ sie den wichtigsten Leitzins auf seinem historischen Tiefststand von 0 bis 0,25 Prozent. Dies werde auch noch längere Zeit so bleiben, hieß es.

Auch bei den Verbraucherausgaben, von denen die US-Wirtschaft zu 70 Prozent abhängt, gebe es Zeichen der Stabilisierung, hieß es von der Fed weiter.

Allerdings drückten weiter anhaltende Jobverluste, das schwache Wachstum der Einkommen und schwierige Kreditbedingungen nach wie vor auf die Kauflaune der Amerikaner. Die Notenbank unterstrich, dass sie eine "schrittweise Wiederbelebung von nachhaltigem Wachstum in einem Umfeld stabiler Preise" erwarte.

Die Fed kündigte zudem an, dass sie das Tempo ihrer Ankäufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren, Anleihen von Hypothekenfinanzierern und US-Staatsanleihen zur Stabilisierung der Immobilien- und Kreditmärkte "schrittweise verlangsamen" wolle. Die Käufe sollen bis Ende Oktober abgeschlossen sein, hieß es.

In den vergangenen Wochen hatten sich die Anzeichen auf ein nahendes Ende Rezession in den USA unübersehbar gemehrt. So ist die Arbeitslosenquote entgegen den Erwartungen im Juli leicht auf 9,4 Prozent gesunken, das Tempo der Jobverluste hat sich deutlich verringert.

Überdies war die US-Wirtschaft im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet nur noch um ein Prozent geschrumpft, deutlich weniger als von Ökonomen erwartet. Fachleute rechnen damit, dass die amerikanische Wirtschaft im dritten Quartal wieder wächst.

Nach einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung des Wall Street Journal sehen immer mehr Wirtschaftsexperten Licht am Ende des Konjunkturtunnels. 27 von 47 befragten Ökonomen meinten, die Rezession sei bereits vorbei, elf erwarten ihr Ende in diesem oder im nächsten Monat. Der schwere Abschwung in Folge der Finanzkrise hatte in den USA offiziell im Dezember 2007 begonnen.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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