Seinen letzten großen Auftritt hatte Hannes Jaenicke im ZDF: Der TV-Schauspieler durfte in einer 45 Minuten langen Dokumentation für den Schutz von Orang-Utans auf Borneo werben.
Nun braucht Jaenicke selbst Rückendeckung: Der Fernsehstar hat die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte Kanzlei KWAG aus Hamburg engagiert, um für ihn 70.000 Euro Schadenersatz von der Commerzbank zu erstreiten.
"Großartige Anlage völlig ohne Risiko"
Der Schauspieler wollte - wie zahlreiche andere Prominente - Steuern sparen und investierte deshalb in die VIP-Medienfonds.
"Sie hat mir das Blaue vom Himmel versprochen", beschreibt Jaenicke das Gespräch mit seiner Commerzbank-Beraterin.
Die Rede sei gewesen von einer "großartigen Anlage völlig ohne Risiko". Nun, nachdem die Fonds in eine Schieflage geraten sind, fühlt sich Jaenicke falsch beraten. Die Commerzbank hätte vor allem auf die steuerrechtlich problematische Konstruktion hinweisen müssen, meint sein Anwalt Jens-Peter Gieschen.
Zahlreiche Schadenersatz-Prozesse
Das Geldhaus war nach seinen Angaben in den Jahren 2003 und 2004 Hauptvertriebspartner der VIP-Medienfonds geworden. Insgesamt 11.000 Anleger hatten die Fonds mit einem Gesamtvolumen von fast 700 Millionen Euro gezeichnet.
Sie müssen jetzt in erheblichem Umfang Steuernachzahlungen leisten, weil die Finanzverwaltung nachträglich den Fonds den sofortigen Verlustabzug aberkannt hat. Grund: Das Kapital wurde nicht wie vorgesehen für Filmproduktionen eingesetzt. Gegen die Commerzbank laufen daher zahlreiche Schadenersatz-Prozesse.