Quartalsgewinn:Commerzbank übertrifft alle Erwartungen

Lesezeit: 1 min

Die Commerzbank hat zum Jahresauftakt wieder viel Geld verdient. Und doch: So richtig will sich die Konzernspitze nicht freuen.

Die Commerzbank hat mir ihrem Vorsteuergewinn alle Erwartungen übertroffen. Nach gut zwei Jahren kehrte die gebeutelte Bank vor Steuern mit einem Gewinn von 771 Millionen Euro in die schwarzen Zahlen zurück. "Wir sind nicht am Ziel", gab sich Vorstandschef Martin Blessing in Frankfurt zwar bescheiden. Aber das Ergebnis zeige, dass die Bank auf dem richtigen Weg sei.

Bei der Commerzbank geht es aufwärts - auch ein positives Handelsergebnis im Investmentbanking trug dazu bei. (Foto: Foto: AP)

Eine niedrigere Risikovorsorge und ein positives Handelsergebnis im Investmentbanking hatten zu der guten Entwicklung beigetragen.

Außerdem waren die Belastungen aus der Integration der Dresdner Bank deutlich zurückgegangen. Unterm Strich verdiente die Commerzbank 708 Millionen Euro nach einem Verlust von gut 860 Millionen Euro im Vorjahr. Damit lag die Bank weit über den Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte im Vormittagshandel um knapp fünf Prozent zu.

Umfeld weiter fragil

Für das Gesamtjahr soll die Commerzbank allerdings nach wie vor nur Gewinn schreiben, wenn Konjunktur und Finanzmärkte mitspielen. Das Umfeld sei weiter fragil, und Rückschläge nicht auszuschließen. Das zeige nicht zuletzt das Beispiel Griechenland, hieß es im Zwischenbericht. "Man kann ein gutes erstes Quartal nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen", warnte Finanzvorstand Eric Strutz.

Spätestens 2011 will die Commerzbank im Konzern wieder einen Gewinn erwirtschaften. "Insgesamt ist das erste Quartal 2010 besser gelaufen als ursprünglich angenommen", sagte Finanzvorstand Strutz.

Die Kernsegmente der Commerzbank Privatkunden, Mittelstandsbank, das Osteuropageschäft sowie das Investmentbanking lieferten operativ ein positives Ergebnis ab. Auch das Ergebnis der Problembereiche Asset Based Finance (ABF), in dem Immobilien- und Schiffsfinanzierung gefasst sind, sowie die Portfolio Restructuring Unit (PRU) fiel besser aus. Die Integration der Dresdner Bank verlaufe nach Plan, hieß es.

Weniger Risikovorsorge

Für faule Kredite legte die Commerzbank nur noch 644 Millionen Euro zurück - rund 200 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Darin spiegele sich auch die verbesserte wirtschaftliche Situation vieler Commerzbank-Kunden wieder, hieß es.

Der Zinsüberschuss stieg gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro, auch der Provisionsüberschuss legte angesichts der steigenden Zahl von Wertpapiergeschäften zu. Das Handelsergebnis belief sich auf 850 Millionen Euro (Vorjahresquartal minus 527 Millionen Euro). Die Kapitalquote (Tier 1) belief sich Ende März auf 10,8 Prozent.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: