Karstadt-Quelle-Bank:Karstadt-Tochter wagt Neuanfang

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Der Handelskonzern Arcandor liegt am Boden und wird abgewickelt, doch die Ex-Konzerntochter Karstadt-Quelle-Bank soll wieder aufblühen. Ein Namenswechsel läutet jetzt den Neustart ein.

Nach dem Untergang des Essener Arcandor-Konzerns geht die Karstadt-Quelle-Bank unter neuem Namen an den Start. Vom 8. März an will das Institut als Valovis Commercial Bank Kunden vor allem im Mittelstand gewinnen, sagte Vorstand Theodor Knepper.

Die hundertprozentige Tochter der Essener Valovis Bank mit Sitz in Neu-Isenburg bei Frankfurt wird sich nach den Angaben auf die Geschäftsfelder Kreditkarten, Liquiditätssicherung im Handel und Absatzfinanzierung konzentrieren.

Bei letzterem bietet die Bank dem Handel Finanzierungsmöglichkeiten für die Kreditkäufe der Endkunden an.

Privatkunden sollen über die Kreditkarten-Ausgabe sowie Anlagen in Tagesgeldkonten oder Sparbriefe gewonnen werden. Die Geschäfte laufen über Händler, die ihren Kunden über das Institut Ziel- oder Ratenkäufe ermöglichen, sowie über Internet und Telefon.

Ihre neun Filialen in Karstadt-Kaufhäusern hatte die Bank im vergangenen Jahr geschlossen. Die Zahl der Mitarbeiter sank von 240 auf 160. Ein weiterer Personalabbau sei derzeit nicht geplant.

Nach einem Verlust von 11,1 Millionen Euro im vergangenen Jahr peilt das Institut 2010 nur noch ein kleines Minus an. "2011 wollen wir in die Gewinnzone gelangen", betonte Knepper. Die Bilanzsumme lag 2009 bei 477,7 Millionen Euro.

Management peilt Verkauf an

Die Karstadt-Quelle-Bank war vor 20 Jahren gegründet worden und entwickelte sich zum zentralen Kreditinstitut für Konsumentenkredite und Kreditkarten im Arcandor-Konzern.

Sie ist nach eigenen Angaben mit 900.000 Kreditkarten-Kunden der größte Mastercard-Emittent in Deutschland. Die Bank wurde im Januar 2009 vom Karstadt-Quelle-Mitarbeitertrust übernommen und im April in die Valovis Bank AG integriert.

Ein späterer Verkauf sei nach erfolgreicher Restrukturierung denkbar, sagte Knepper: "Wenn alles gut läuft, wird es Interessenten geben." Im vergangenen Jahr war die Warenhauskette Karstadt, deren Zukunft unsicher ist, der mit Abstand wichtigste Vertriebspartner der Karstadt-Quelle-Bank.

"Rund 80 Prozent unserer Vertriebsleistung machten wir mit Karstadt." Die Summe solle konstant bleiben, der Anteil am Gesamtgeschäft aber durch neue Kunden sinken.

© sueddeutsche.de/dpa/jcb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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