Hypo Real Estate:Der Chef ist weg - es bleibt ein Milliardenminus

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Axel Wieandt flüchtet vom Chefsessel der HRE, jetzt muss Interimschefin Manuela Better die Geschäftszahlen erklären - und die fallen miserabel aus.

Der überraschende Abgang von Axel Wieandt, dem bis Donnerstag amtierenden Chef der Krisenbank Hypo Real Estate (HRE), hat Manuela Better in eine unangenehme Situation gebracht. Die 49-Jährige, bislang im Vorstand für das Risikomanagement zuständig, muss als Interimschefin die miserablen Geschäftszahlen des inzwischen verstaatlichten Instituts erklären.

Und die sind - obwohl miserabel - immerhin besser als erwartet. Das Minus schrumpfte um 59,1 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro.

Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch die um 26,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gestiegene Kreditrisikovorsorge. Zudem musste die Bank 741 Millionen für die staatlichen Milliardengarantien bezahlen, die ihr seit 2008 das Überleben sichern.

Noch im Herbst hatte die Bank ein Vorsteuerminus von 2,6 Milliarden Euro erwartet. Jetzt lag es bei 2,22 Milliarden. Im operativen Geschäft konnte die HRE sich um eine Milliarde verbessern und kehrte ins Plus zurück. Der Ertrag lag bei 419 Millionen.

Schwarze Zahlen nicht in Aussicht

Mit einer Rückkehr in die Gewinnzone wird die HRE ihren alleinigen Eigentümer, den staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin, allerdings noch lange nicht beglücken.

Interimschefin Manuela Better, die erst am Donnerstag vom völlig überraschend zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Axel Wieandt übernommen hatte, erklärte, man müsse weiter davon ausgehen, "dass der Konzern nicht vor dem Jahr 2012 in die Gewinnzone zurückkehren kann".

Wieandt hatte den Chefposten bei der HRE auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008 als Nachfolger von Georg Funke übernommen, unter dessen Leitung die HRE an den Rand des Ruins geraten war.

Der Immobilienfinanzierer konnte damals nur mit staatlichen Hilfen vor der Pleite bewahrt werden. Die Bank hat Finanzhilfen von mehr als 100 Milliarden Euro erhalten, um nicht zusammenzubrechen.

© sueddeutsche.de/dpa/apn/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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