Finanzen kompakt:Angst vor roten Zahlen

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Zwei Banken, zwei Probleme: Die BayernLB warnt vor einem weiteren Verlust und die IKB wird auf einen Milliardenbetrag verklagt.

Die BayernLB hat im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Trotzdem gibt sich Deutschlands zweitgrößte Landesbank vorsichtig. "Unverändert kann ein negatives Ergebnis im Gesamtjahr nicht ausgeschlossen werden", warnte Vorstandschef Michael Kemmer. Nach der zehn Milliarden Euro schweren Finanzspritze durch das Land Bayern, die das Geldhaus im vergangenen Herbst vor dem Kollaps bewahrte, liegt die Kernkapitalquote nun bei 10,4 Prozent - ein im Branchenvergleich guter Wert.

Die krisengeschüttelte Bank blickt skeptisch in die Zukunft. (Foto: Foto: AP)

Insgesamt kamen die Münchner im Halbjahr auf einen Gewinn von 359 Millionen Euro nach einem Verlust von 722 Millionen vor einem Jahr. Hauptgründe waren ein positives Handelsergebnis, die Abschirmung riskanter Wertpapiere durch den Freistaat sowie geringere Kosten. Im zweiten Quartal fiel der Gewinn vor Steuern aber um 94 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal.

Seit Jahresbeginn hat die BayernLB rund 600 Stellen gestrichen und beschäftigt inzwischen noch knapp 19.500 Mitarbeiter.

Trotz steigender Insolvenzzahlen hat die BayernLB ihr Kreditengagement in Deutschland nicht zurückgefahren. Das Volumen der Darlehen stieg im Halbjahr um 4,4 Prozent auf gut 111 Milliarden Euro.

Milliardenklage gegen IKB

Der IKB steht eine Milliardenklage der französischen Bank Calyon ins Haus. Calyon hat beim Londoner High Court eine Schadensersatzklage von mehr als 1,7 Milliarden Dollar gegen die IKB eingereicht, so das Düsseldorfer Institut.

Sie sei im Zusammenhang mit der Klage des US-Anleiheversicherers FGIC vom März 2008 zu sehen. Die mit Milliardengeldern vom Staat gestützte IKB will die Klage prüfen. "Sollten sich Risiken aus den aktuell geltend gemachten Ansprüchen ergeben, geht die IKB davon aus, dass diese keine wesentlichen Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ergebnisb der IKB haben werden", erklärte die Bank.

Die IKB hatte sich in großem Stil mit US-Ramschhypotheken verspekuliert und war dadurch als erste deutsche Bank im Juli 2007 tief in den Strudel der Finanzkrise geraten. Sie konnte nur mit Milliardenhilfen ihrer damaligen Eigentümerin KfW und des Bundes gerettet werden.

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