Die Gier der Banker:Londoner City vor Boni-Feuerwerk

Als hätte es die Finanzkrise nie gegeben: Trotz aller Kritik an den Gier-Bankern soll die Boni-Orgie in London schon in Kürze wieder gefeiert werden.

Nach der Erholung auf dem Finanzmarkt bereitet sich die britische Hauptstadt wieder auf einen Boni-Boom vor. Die Extra-Zahlungen für Banker am Finanzplatz London würden nun trotz aller Kritik wahrscheinlich um 50 Prozent auf sechs Milliarden Pfund (6,6 Milliarden Euro) steigen, teilte das Institut Centre for Economics and Business Research (CEBR) mit.

"Die Banken stehlen." Protest-Graffiti im Londoner Finanzdistrikt. Trotz der vehementen Kritik an der Gier der Banker soll der Boni-Boom an der Themse schon bald weitergehen. (Foto: Foto: AFP)

Grund seien besser als erwartete Zahlen im zweiten und dritten Quartal bei britischen und US-amerikanischen Banken. Bei der letzten Bonirunde im Januar wurden noch Zahlungen von vier Milliarden Pfund ausgeschüttet.

Erst in der vergangenen Woche hatte unter anderem die US-Investmentbank Goldman Sachs einen Milliarden-Gewinn vorgelegt und ein Boni-Feuerwerk angekündigt.

Noch nicht auf Vorkrisenniveau

Das CEBR erklärte, trotz des jetzigen Anstiegs seien die Bonuszahlungen noch lange nicht auf dem Niveau vor der Krise. Dies werde noch mindestens fünf Jahre dauern. Den Angaben zufolge wurden in London im Jahr 2007 Boni im Wert von 10,2 Milliarden Pfund bezahlt. Das CEBR rechnet mit einem Anstieg der Bonuszahlungen auf 7,5 Milliarden Pfund bis 2012.

Politiker hatten erst auf dem G-20-Gipfel in Pittsburgh eine Beschränkung von Megaboni beschlossen.

Viele Banken, vor allem die, die in der Krise nicht vom Staat gerettet werden mussten, konnten wegen mangelnder Konkurrenz wieder kräftig verdienen. Auch an der Wall Street in New York bereiten sich die Banker - trotz aller Kritik - wieder auf hohe Boni vor.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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