Börsen:Dax verliert sieben Prozent

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Dem Dax droht der nächste heftige Minus-Tag: Nach einem guten Auftakt fällt er massiv ab - um fast fünf Prozent. In Asien schließen die Märkte nach teils massiven Einbrüchen mit relativ geringen Verlusten. Aus China kommt allerdings auch eine schlechte Nachricht.

Die Hoffnung war nur von kurzer Dauer: Der Dax startet gut in den Morgen, doch schon bald nach Börseneröffnung rauscht er ins Bodenlose. Binenn kürzester Zeit verliert er sieben Prozent. Schon am Montag hatte er fünf Prozent verloren, insgesamt geht es nun schon den zehnten Tag in Folge bergab.

Zuvor waren an den asiatischen Börsen die Kurse zum Teil massiv abgestürzt - nach turbulentem Handel fielen die Verluste bei Börsenschluss aber dann doch relativ gering aus. In Tokio verlor der Nikkei-Index 1,68 Prozent, nachdem die Kurse zeitweilig um bis zu fünf Prozent nachgegeben hatten. Im Nikkei sind die Aktien von 225 japanischen Top-Unternehmen zusammengefasst. Die Börse in Seoul schloss mit einem Minus von 3,64 Prozent. Dort waren die Kurse zwischenzeitlich um fast zehn Prozent abgestürzt, der Handel wurde ausgesetzt. Besser sah es in Australien aus: Die Börse in Sydney schloss sogar mit 1,2 Prozent im Plus.

Und noch eine schlechte Nachricht kommt aus Asien: Die Inflation in China ist im Juli unerwartet stark gesteigen - auf 6,5 Prozent. Das ist der höchste Stand seit drei Jahren. Nahrungsmittel wurden sogar fast 15 Prozent teurer. Schweinefleisch kostet heute 57 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Gold ist bei Anlegern wie in jeder Krise beliebt, der Preis erreicht immer neue Rekordwerte. Eine Feinunze (etwa 31 Gramm) kostete am Dienstag bis zu 1771,05 US-Dollar.

Am Montagabend hatte die Wall Street am ersten Handelstag nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit mit erheblichen Verlusten geschlossen: Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte ging um 5,5 Prozent zurück und schloss bei unter 11.000 Punkten. Es war der größte Verlust an einem Tag seit Dezember 2008.

US-Präsident Barack Obama versuchte am Montag, seinem schockierten Land nach der Abwertung der Kreditwürdigkeit Optimismus einzuimpfen. In einer Rede sagte er, die USA seien immer ein AAA-Land gewesen und würden es trotz der Bonitätsabstufung immer sein. Das Land brauche keine Ratingagentur, die ihm sage, dass sein politisches System Probleme habe, zu funktionieren.

Der Kursrutsch seit Montagmorgen war unter anderem dadurch ausgelöst worden, dass die Ratingagentur Standard & Poor's den USA das Top-Kreditrating AAA entzogen hatte. Amerikanische Politiker sind nach wie vor entrüstet darüber - und wollen jetzt handeln: Der Bankenausschuss des US-Senats untersucht die Herabstufung der Bonität, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Gremium sammele derzeit Informationen über den Fall, sagte ein Berater des Komitees. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, ob Anhörungen über den Entzug der Bestnote stattfinden sollten. Welches Vergehen die Senatoren formell der Agentur vorwerfen wollen, ist unklar. Der Vorsitzende des Ausschusses, Tim Johnson, nannte die Abwertung eine "unverantwortliche Aktion".

© dpa/dapd/afp/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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