Der Vorstandschef der Bayerischen Landesbank (BayernLB), Werner Schmidt, muss um seinen Job bangen. Aus Kreisen der bayerischen Staatsregierung war am Donnerstag zu erfahren, es werde über eine Ablösung des Spitzenmanagers nachgedacht.
Ähnliche Töne sind auch aus dem Kontrollgremium der Landesbank zu hören, dem Verwaltungsrat. Ein Mitglied des Gremiums sagte, man werde bei der nächsten Sitzung im März darüber reden, ob es wegen der jüngsten Turbulenzen "personelle Konsequenzen geben muss". Schmidt wollte sich dazu nicht äußern. "Kein Kommentar", sagte er. Die BayernLB gehört dem Freistaat und den Sparkassen.
Dem Vorstandschef wird in Regierungskreisen und im Verwaltungsrat vorgeworfen, das Kontrollgremium und dessen Vizechef, Finanzminister Erwin Huber, düpiert und blamiert zu haben.
Schmidt habe am Dienstag in einer unüberlegten Aktion Zahlen über die Belastung der BayernLB durch die Krise auf den Finanzmärkten veröffentlichen wollen, ohne den Verwaltungsrat einzuschalten. Erst auf eine Intervention aus dem Kontrollgremium hin sei die Bekanntgabe auf den Mittwochnachmittag verschoben und der Verwaltungsrat zuvor bei einer Sondersitzung informiert worden.
Bei dieser Sitzung gab es nach Angaben aus Bankkreisen heftige Kritik an Schmidt, weil dieser sich nicht an die Absprache gehalten habe, die Zahlen mit Vorlage der Bilanz im April zu veröffentlichen.
Diese Vorgehensweise sei vom Verwaltungsrat trotz des großen öffentlichem Drucks, Zahlen zu nennen, stets verteidigt worden. ,,Wir stehen jetzt da wie die Deppen der Nation, und Sie haben das zu verantworten'', soll dem Vorstandschef vorgehalten worden sein.
Die Bank will zudem 80 von 400 Stellen im defizitären Kapitalmarktgeschäft streichen. Wie ein Banksprecher der SZ bestätigte, ist eine interne Mitteilung schon vor vier Wochen an die Mitarbeiter verschickt worden.