Medizin:Landesweit erstmals neues Kunstherz in Trier implantiert

Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team nimmt der Chefarzt der Herz- und Thoraxchirurgie im Herzzentrum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, Assad Haneya (M), die Implantation des neuartigen Kunstherzens vor. (Foto: BBT-Gruppe/dpa)

Es ist ein Kunstherz, das beide Herzkammern ersetzt: Das neuartige System ist nun erstmals in Trier implantiert worden. Es ist auch landesweit eine Premiere.

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Trier (dpa/lrs) - Ein neuartiges Kunstherz ist im Herzzentrum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier nach Klinikangaben erfolgreich implantiert worden. Das aus Frankreich stammende Kunstherz-System, das beide Herzkammern ersetze, sei erstmals in Rheinland-Pfalz bei einem Patienten eingesetzt worden, teilte das Brüderkrankenhaus am Montag in Trier mit. Bereits wenige Tage später habe der Patient die Intensivstation wieder verlassen können. Er warte nun auf ein Spenderherz.

„Da die Zahl der benötigten Spenderorgane deutlich höher liegt als die der Spenderherzen, braucht es Systeme, um Zeit überbrücken und den Patienten wieder zu einer verbesserten Lebensqualität verhelfen zu können“, teilte das Krankenhaus mit. Das neuartige Kunstherz leiste beides. Anders als bisherige Herzunterstützungssysteme, die primär zur Unterstützung der linken Herzkammer dienten, ermögliche das „Total Artificial Heart“ auch beim Versagen beider Herzkammern eine Stabilisierung des Patienten.

Den Eingriff hatte Professor Assad Haneya, Chefarzt der Herz- und Thoraxchirurgie im Herzzentrum, vorgenommen. Haneya sei 2023 vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, ans Brüderkrankenhaus nach Trier gewechselt. 2021 habe er in Kiel die bundesweit erste erfolgreiche Implantation dieses neuen Kunstherzens geleitet, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:240422-99-767344/3

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