Comedy-Krimi:„Mord mit Aussicht“ ist wieder da

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Marie Gabler (Katharina Wackernagel, m.), Heino Fuss (Sebastian Schwarz) und Jenny Dickel (Eva Bühnen). (Foto: Frank Dicks/ARD/dpa)

Im Dörfchen Hengasch gibt es bauernschlaue Bewohner, viel Misstrauen und alte Rechnungen. Doch auch in den neuen Folgen der humoristischen Krimi-Serie hadert Ermittlerin Marie Gabler mit der Provinz.

Von Ulrike Hofsähs, dpa

Köln (dpa) - Das Telefon klingelt, aber keiner geht ran. Im Polizeirevier von Hengasch, Kreis Liebernich, herrscht dicke Luft. Kommissarin Marie Gabler (Katharina Wackernagel) muss immer noch in dem Provinznest ermitteln. Kollege Heino Fuß (Sebastian Schwarz), der so gerne Dienststellenleiter wäre, ist sauer und verpestet die Stimmung.

Unverdrossen versucht die zupackende Nachwuchspolizistin Jenny Dickel (Eva Bühnen) zu schlichten: Also alles wie gehabt in der humoristischen ARD-Krimiserie „Mord mit Aussicht“. Nach dem Neustart vor zwei Jahren geht es ab dem 16. April in einen neuen Durchgang mit Dramen aus dem fiktiven Örtchen in der Eifel. Die fünfte Staffel läuft immer dienstags um 20.15 Uhr im Ersten. 

Vor zwei Jahren sahen sechs Millionen zu

13 Geschichten aus dem Dorf Hengasch stehen an: Dessen Bürger beäugen argwöhnisch alles Neue, vor allem aber Kommissarin Gabler, schmieden Komplotte und bringen die Handlung auf Trab. Damit tritt die Reihe endgültig heraus aus dem Schatten der Kult-Vorgänger mit den Hauptrollen von Caroline Peters als leicht überdrehte Sophie Haas und Bjarne Mädel als stoffeliger Polizeiobermeister Dietmar Schäffer. Beim Comeback von „Mord mit Aussicht“ im Frühjahr 2022 sahen durchschnittlich sechs Millionen Zuschauer zu. Weitere sechs Millionen Abrufe gab es für die gesamten sechs Folgen in der ARD-Mediathek. 

Kommissarin Marie Gabler, von Schauspielerin Katharina Wackernagel als schnörkellose Ermittlerin gespielt, möchte immer noch unbedingt raus aus der Eifel-Provinz und zurück ins große Köln. Die pflichtbewusste Polizistin räumt auf mit der Gemütlichkeit im Revier. 

Arbeitskreis „Tod und Schrecken“

Marie Gabler wohnt weiterhin auf dem tristen Campingplatz in einem Wohnwagen, der beschönigend „Chalet Schwanenstein“ heißt. Doch als der Polizeiwache mangels Kriminalfällen die Schließung droht, ziehen die Einheimischen an einem Strang. Mit inszenierten Notfällen will der Arbeitskreis „Tod und Schrecken“ die Statistik aufmotzen. 

In einer Folge geht die Wiederbelebung des Maibaum-Brauchs gründlich daneben - im Garten liegt ein Toter. Auch darf Heike Schäffer (Petra Kleinert) sich endlich im Schiedsamt beweisen. In der turbulenten Folge geht es um eine tiefgefrorene Schildkröte und Geheimnisse aus der Vergangenheit, die nach und nach ans Licht kommen. Dann wieder fordert das traditionelle Minigolf-Turnier gegen die Nachbardörfer die Ermittlerin Gabler. Denn Topspielerin Jenny ist verschwunden. 

Über die fünfte Staffel von „Mord mit Aussicht“ sagt Schauspieler Sebastian Schwarz: „Wir sind durch die 13 Folgen tiefer eingetaucht, haben mehr Facetten und Farben“. Der alte Kosmos werde mit neuen Biografien fortgesetzt. Den von ihm gespielten Polizisten Heino Fuß sieht er als Außenseiter. „Im Dorf wird er als alleinerziehender Vater und als Zweiter im Revier nicht ganz ernst genommen“. 

Schwarz, der aus Thüringen kommt und in Berlin lebt, findet es wichtig, dass die Serie sich mit dem Landleben auseinandersetzt und nicht nur Themen der Stadt behandelt. Auch in großen gesellschaftlichen Zusammenhängen gelte: „Wir dürfen nicht nur das Urbane in den Blick nehmen, wir müssen auch das Land wieder eine Rolle spielen lassen.“ 

Katharina Wackernagel sagt, dass das Drehen auf dem Land im Großraum Köln Spaß gemacht hat. Ihre Marie Gabler versuche in der neuen Staffel, sich zu akklimatisieren. „Ihr Herz findet erstmal einen Platz in einer ungewöhnlichen Beziehung. Sie nähert sich auch den Kollegen ein bisschen an“, beschreibt Wackernagel. Allerdings hadere die Ermittlerin noch mit den Strukturen auf dem Dorf. „Und ihr großes Ziel wäre, zurückzukommen nach Köln“, sagt Wackernagel. Insofern bleibt alles beim Alten in der Polizeiwache von Hengasch.  

© dpa-infocom, dpa:240415-99-684764/3

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