Kommunen:Bevölkerungsrückgang bundesweit am stärksten

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Senioren gehen durch die Leipziger Innenstadt. (Foto: Jan Woitas/dpa/Archivbild)

Laut einer Studie verliert Sachsen-Anhalt in den kommenden 20 Jahren mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung. In einigen Regionen ist es deutlich mehr. Außerdem wird die Bevölkerung älter.

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Gütersloh (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt wird die Bevölkerung bis 2040 so stark sinken wie in keinem anderen Bundesland. Wie aus dem am Dienstag vorgestellten „Wegweiser Kommunen“ der Bertelsmann Stiftung hervorgeht, sinkt die Bevölkerungszahl in Sachsen-Anhalt von 2020 bis 2040 um 12,3 Prozent. Selbst für die beiden kreisfreien Städte Magdeburg und Halle wird ein leichter Bevölkerungsrückgang prognostiziert, so dass die Bevölkerung demnach in allen Landesteilen zurückgehen wird.

Den größten Rückgang verzeichnet laut Prognose der Landkreis Mansfeld-Südharz mit minus 21,1 Prozent. Solche Prognosen stehen für Landrat André Schröder jedoch nicht im Vordergrund: „Frühere Untergangsszenarien von Instituten hatten sich in der Vergangenheit bereits nicht 1:1 bestätigt“, erklärte der CDU-Politiker. Gleichzeitig verwies er unter anderem darauf, dass die Beschäftigungsquote im Landkreis trotz des Rückgangs in der Gesamtbevölkerung konstant geblieben sei.

Der geringste Rückgang wird mit 1,9 Prozent für die Landeshauptstadt Magdeburg angenommen. Durch die demografischen Entwicklungen stünden viele Kommunen in Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen, teilte die Bertelsmann Stiftung mit. Ältere Menschen würden andere Anforderungen an die kommunale Infrastruktur stellen als jüngere.

Bevölkerung wird auch deutlich älter

Neben dem Bevölkerungsschwund wird laut Studie auch ein weiterer Punkt für die demografische Entwicklung in Sachsen-Anhalt wichtig: Die Bevölkerung wird deutlich älter. So wird das Medianalter, also das Alter, das die Bevölkerung in eine ältere und eine jüngere Hälfte teilt, auf 52,1 Jahre steigen. In der ganzen Bundesrepublik wird 2040 mit einem Medianalter von 47,1 Jahren gerechnet.

Im Ländervergleich weise Sachsen-Anhalt eine außergewöhnliche Dynamik in den älteren Geburtsjahrgängen auf, erklärte die Stiftung. Der Anteil der Personen über 65 und über 80 Jahren steige demnach deutlich an. Mehr als jeder dritte Sachsen-Anhalter ist 2040 der Studie zufolge älter als 65 Jahre.

© dpa-infocom, dpa:240409-99-607076/5

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