Gesellschaft :Sachsen-Anhalt hat weiterhin hohen Anteil armer Menschen

Der Bericht zur Armutsentwicklung liegt am Rande der Bundespressekonferenz unter dem Motto „Armut in der Inflation“ des Paritätischen Gesamtverbandes auf einem Tisch. (Foto: Fabian Sommer/dpa)

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Magdeburg/Berlin (dpa/sa) - Rund jeder fünfte Mensch in Sachsen-Anhalt gilt als arm. Das Land gehört nach Berechnungen des Paritätischen Wohlfahrtsverbands zu den Bundesländern, in denen gemessen am Anteil der Bevölkerung die meisten armen Menschen leben. 2022 habe die sogenannte Armutsquote in Sachsen-Anhalt wie im Vorjahr bei 19,2 Prozent gelegen, teilte der Verband am Dienstag in Berlin mit. Bundesweit liegt die Quote bei 16,8 Prozent.

Die Armutsquote gibt an, wie viele Menschen mit ihrem Einkommen unter 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung liegen. Dieser Wert lag 2022 für Singles bei 1186 Euro, für Alleinerziehende mit einem Kleinkind bei 1542 Euro und für einen Paarhaushalt mit zwei Kleinkindern bei 2490 Euro.

Am stärksten von Armut betroffen war dem Bericht zufolge 2022 Halle/Saale mit einer Quote von 21,9 Prozent. In Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg lag der Anteil der als arm definierten Menschen bei 16,1 Prozent und damit am niedrigsten in Sachsen-Anhalt.

Die gemessen am Anteil der Bevölkerung meisten armen Menschen leben dem Bericht zufolge in Bremen (29,1 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (19,7 Prozent), Hamburg (19,5) und Sachsen-Anhalt. Besonders gut stehen Bayern mit 12,6 Prozent und Baden-Württemberg mit 13,5 Prozent da.

Der Verband bezieht sich in seiner Auswertung auf den Mikrozensus des Statistischen Bundesamts. Für 2023 liegen erst im kommenden Jahr belastbare Zahlen vor, die Daten für 2022 sind den Angaben zufolge die jüngsten in der Statistik.

© dpa-infocom, dpa:240326-99-472737/4

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