Sportpolitik:Kritik auf Bewegungsgipfel an Bund - Sportbünde bleiben fern

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Teilnehmer aus Bund, Ländern und Verbänden sitzen beim zweiten „Bewegungsgipfel“ im Kuppelsaal vom Berliner Olympiapark. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Der 2023 angeschobene Bewegungsgipfel hat vor der zweiten Konferenz an Fahrt verloren. Ministerin Faeser musste viel Kritik hinnehmen - vor allem wegen fehlender verbindlicher Zusagen.

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Berlin (dpa) - Mit viel Kritik am Weg des Bundes ist Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf dem zweiten Bewegungsgipfel konfrontiert worden. „Wir treten auf der Stelle, solange keine klaren Entscheidungen getroffen werden. Es geht nicht nur ums Geld, aber wir wollen vorankommen“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Zuvor hatte Faeser fünf Aspekte als Aufgabe zur Förderung des Sports benannt.

Neben der Stärkung des Ehrenamtes und der Motivierung junger Leute, sich zu bewegen, soll die Integrationsfähigkeit des Sports gestärkt werden, wie Faeser am Dienstag auf dem Gipfel im Kuppelsaal im Olympiapark in Berlin betonte. Zudem sollen „Helden des Sportalltags als Vorbilder dienen“ und „zukunftsfähige Bewegungsräume nachhaltig entstehen“.

Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit sollen die Punkte in Angriff genommen werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonte die Rolle des Sports für die Gesundheit. „Sport ist die Möglichkeit, die Gesundheit der Menschen deutlich zu verbessern“, sagte der SPD-Politiker. Mit einer Stärkung der Gesundheit würden zugleich enorme Kosten im Gesundheitsbereich eingespart.

Die 16 Landessportbünde hatten bereits in den vergangenen Wochen eine fehlende Zusammenarbeit des Bundes kritisiert und blieben dem Gipfeltreffen geschlossen fern. Man habe ohne Erfolg für die Vereine viel Zeit und Arbeit darauf verwendet, den Sport vorwärts zu bringen, sagte der Präsident des Bayerischen Landessportverbands und Sprecher aller Landessportbünde, Jörg Ammon, der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstag).

Der damals verabschiedete und mittlerweile wieder zurückgezogene „Entwicklungsplan Sport“ enthalte jede Menge Absichtserklärungen, doch Umsetzung und Finanzierung seien völlig unklar, sagte Ammon und kritisierte das Vorgehen der politischen Verantwortlichen: „Es ist dringend notwendig, dass sich was verbessert. Aber dann muss man die Führungsfunktion, die man auf Bundesebene hat, schon auch wahrnehmen.“

Für Faeser dagegen hat der Prozess „gutes Potenzial“ und werde zunächst im Bund abgestimmt, im Sommer dann mit den Kommunen und Sportverbanden. „Ich kann zusagen, das mit Geld zu hinterlegen.“

© dpa-infocom, dpa:240312-99-310474/2

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