Pädagogen-Verband:Forderung: gezieltere Ausbildung von Lehrkräften

Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

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Potsdam (dpa/bb) - Angesichts des gravierenden Lehrermangels fordert der Brandenburgische Pädagogen-Verband eine gezieltere Ausbildung von Lehrkräften an den Universitäten. Der höchste Bedarf bestehe in den Grundschulen, an der Universität Potsdam würden jedoch viel zu wenige Studienplätze für die Primarstufe angeboten, erläuterte Vize-Verbandspräsident Alexander Lipp am Donnerstag in Potsdam.

So seien im vergangenen Jahr von 820 Lehramtsstudenten nur 147 zum Studium für die Primarstufe zugelassen worden. Hintergrund sei, dass die Ausbildung für die Primarstufe viel aufwendiger sei als für die Sekundarstufe, erklärte Lipp.

Im kommenden Schuljahr müssten 1800 Lehrkräfte neu eingestellt werden und bis zum Jahr 2035 bleibe der jährliche Bedarf bei mehr als 1000 Neueinstellungen, sagte Verbandspräsident Hartmut Stäker. Aus der Uni Potsdam kämen jedoch jedes Jahr nur maximal 500 Absolventen. Daher müsse die Zahl der Studienplätze deutlich erhöht und vor allem mehr Plätze für die Primarstufe angeboten werden. Notwendig sei auch mehr Werbung für den Lehrerberuf, um genügend Interessierte für das Studium zu gewinnen.

„Die Ausbildung muss zudem berufsbegleitend erfolgen, um durch Praxisnähe die zukünftigen Lehrkräfte besser auf ihren Beruf vorzubereiten“, forderte Stäker. Dazu habe der Verband ein Konzept für ein duales Masterstudium vorgelegt. „Denn die Lehrer müssen nach der Ausbildung in der Lage sein, in der Praxis in den Schulen zu unterrichten“, erklärte Stäker. „Sonst führt das zur Frustration und im schlimmsten Fall zur Aufgabe des Berufs.“

© dpa-infocom, dpa:230504-99-555823/3

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