Polizei:Mutmaßlicher Verursacher des „Rennbahn-Unfalls“ geschnappt

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Ein Blaulicht und eine LED-Anzeige leuchten auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs. (Foto: Daniel Karmann/dpa/Symbolbild)

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Stralsund (dpa/mv) - Die Bundespolizei hat zufällig den mutmaßlichen Verursacher eines tödlichen Unfalls geschnappt, der sich im vorigen Jahr bei Bad Doberan ereignet hatte. Er sei Beifahrer eines am Wochenende unweit von Stralsund kontrollierten Fahrzeugs gewesen, teilte die Bundespolizei am Montag mit. Erst vor kurzem habe das Amtsgericht Rostock einen Haftbefehl erlassen. Der Mann werde als mutmaßlicher Verursacher des „Rennbahn-Unfalls“ mit mehreren Schwerverletzten und einer Toten gesucht. Er soll untergetaucht gewesen sein.

Im vergangenen August soll der damals 19-Jährige bei Bad Doberan (Landkreis Rostock) in eine Gruppe Fußgänger gefahren sein, die von einer Freiluft-Party kamen. Fünf Menschen waren erfasst worden. Eine Frau und drei Männer wurden so schwer verletzt, dass sie in zwei Krankenhäuser nach Rostock gebracht werden mussten. Die junge Frau starb kurze Zeit später, wie die Staatsanwaltschaft Rostock bestätigte. Der Mann muss sich wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und verbotenen Kraftfahrzeugrennens verantworten.

Der Vorfall ereignete sich, nachdem eine „XXL-Schaumparty“ auf dem Gelände einer alten Rennbahn am Morgen vorbei war. Die meisten Teilnehmer gingen damals zu Fuß entlang einer schmalen Straße zu ihren Autos oder anderen Verkehrsmitteln, um nach Hause zu kommen.

Der Tatverdächtige wurde laut Bundespolizei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Ein Verhandlungstermin steht laut Amtsgericht Rostock noch nicht fest.

Der Anwalt des Mannes widersprach der Darstellung der Bundespolizei. Der Mann werde sich dem Verfahren stellen. Er habe in der bisherigen Zeit sein normales Leben geführt, sei zur Schule gegangen und alle Schreiben hätten ihn beziehungsweise den Verteidiger erreicht, sagte der Anwalt dem Radiosender Ostseewelle. Der Haftbefehl sei am Montag zudem außer Vollzug gesetzt worden.

© dpa-infocom, dpa:230327-99-106188/3

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