Süderbrarup:Archäologen graben Siedlungen in Gemeinde Süderbrarup aus

Experten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein graben derzeit zwei Siedlungen aus verschiedenen Zeiten im Amt Süderbrarup (Kreis...

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Süderbrarup (dpa/lno) - Experten des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein graben derzeit zwei Siedlungen aus verschiedenen Zeiten im Amt Süderbrarup (Kreis Schleswig-Flensburg) aus. Im Ortsteil Groß-Brebel der Gemeinde Süderbrarup wurden anhand von Pfostenverfärbungen im Erdreich Grundrisse von Langhäusern aufgedeckt, die aus der späten Römischen Kaiserzeit (etwa 300–500 n. Chr.) stammen, wie Grabungsleiter Rolf Schulze am Dienstag sagte.

Auch Teile von Haushaltskeramiken und ein Webstuhlgewicht wurden gefunden. Zudem wurde ein Urnengrab aus der gleichen Zeit mit einer Fibel (Gewandschließe) als Totenbeigabe entdeckt.

Nur wenige Kilometer entfernt in Norderbrarup wird im Ortskern nahe der mehr als 800 Jahre alten Kirche eine wikingerzeitliche Siedlung ausgegraben. Die bisherigen Untersuchungen zeigen eine kleine Siedlung mit mindestens acht Grubenhäusern, die sich locker gestreut über den Fundplatz verteilen.

Damit zählt die wikingerzeitliche Ansiedlung in Norderbrarup nach derzeitigen Kenntnissen zu den bedeutenderen bisher bekannten Siedlungen in Angeln. Die Grubenhäuser wurden in der Regel für handwerkliche Tätigkeiten genutzt, insbesondere zur Textilherstellung durch Weberei, wie Grabungsleiter Andreas Selent sagte. Bisher konnten aus den Grubenhäusern ungewöhnlich viele Funde aus Metall und anderen Materialien geborgen werden.

© dpa-infocom, dpa:220517-99-321911/2

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