Kommunen:Landrat im Kreis Hameln-Pyrmont: SPD-Mann setzt sich durch

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Der SPD-Politiker Dirk Adomat hat die Stichwahl um das Amt des Landrats im Kreis Hameln-Pyrmont gewonnen. Foto: --/SPD/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Hameln (dpa/lni) - Dirk Adomat hat die ausschließlich per Brief ausgetragene Stichwahl um das Amt des Landrats im Kreis Hameln-Pyrmont gewonnen. Der 59 Jahre alte SPD-Politiker setzte sich mit 51,14 Prozent der Stimmen gegen Torsten Schulte von den Grünen durch. Der 50-Jährige erhielt 48,86 Prozent der Stimmen. Hintergrund der Entscheidung per Briefwahl waren das sich ausbreitende Coronavirus und die Sorge, dass die Menschen sich in den Wahllokalen anstecken könnten. Zur Wahl aufgerufen waren rund 122 000 Menschen ab 16 Jahren, die Wahlbeteiligung lag bei 45,73 Prozent.

Das Amt musste neu vergeben werden, weil der frühere Landrat Tjark Bartels im Oktober in den Ruhestand versetzt worden war. Bartels hatte seinen Rücktritt angekündigt und erklärt, er habe einen schweren Burn-out erlitten und sich nach dreimonatiger Krankheit entschieden, nicht in seinen Beruf zurückzukehren. Als einen Grund nannte er Anfeindungen in den sozialen Netzwerken. Hintergrund war der sexuelle Missbrauch von Kindern auf einem Zeltplatz im benachbarten Lügde. Behördenfehler waren im Zuge der Ermittlungen ans Licht gekommen - so hatte das Jugendamt des Kreises Hameln-Pyrmont einem der Haupttäter trotz mehrerer Hinweise auf sexuell übergriffiges Verhalten die Pflegschaft für ein Mädchen übertragen.

Adomat und Schulte hatten sich im ersten Wahlgang am 8. März mit 34,02 beziehungsweise 32,01 Prozent der Stimmen für die Stichwahl qualifiziert. Der Landtagsabgeordnete und Diplom-Verwaltungswirt Adomat will die Breitbandversorgung und den öffentlichen Nahverkehr ausbauen sowie das Ehrenamt stärken. Der Bankkaufmann Schulte sitzt im Kreistag von Hameln-Pyrmont und ist einer der stellvertretenden Landräte. Als Schwerpunktthemen nannte er Bildung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Nach Angaben von Sprecherin Sandra Lummitsch war es das erste Mal, dass nur per Briefwahl im Landkreis abgestimmt werden konnte. "Es ist ein relativ einfaches Verfahren. Es ist relativ bequem", sagte sie.

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