Notfälle - Meiningen:Doch kein Giftstoff: Entwarnung nach verdächtigem Fund

Deutschland
Ein Blaulicht leuchtet an einer Polizeistreife. Foto: Lino Mirgeler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Meiningen (dpa/th) - Nach dem Fund eines verdächtigen Päckchens in Meiningen hat der Kampfmittelräumdienst Entwarnung gegeben. Weder gehe radioaktive Strahlung von dem Umschlag aus, noch seien Kampfstoffe nachgewiesen worden, teilte die Polizei am Montag mit.

Die Polizeiinspektion Schmalkalden-Meiningen war am Montag geräumt worden, nachdem ein Mann ein verdächtiges Päckchen vor einer Garage in Meiningen gefunden und auf die Dienststelle gebracht hatte. Der Umschlag war unter anderem mit dem Wort "Sarin" in verschiedenen Sprachen beschriftet, wie es hieß. Darin steckten Glasampullen mit einer kristallinen Substanz.

Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Feuerwehr wurden eingeschaltet. Rund 160 Einsatzkräfte waren beteiligt. Bei Sarin handelt es sich um ein Nervengas, das zu den giftigsten Kampfstoffen gehört. Es wird durch Einatmen und über die Haut aufgenommen und kann in Minuten zu Atemlähmung und Herzstillstand führen.

Einsatzkräfte bauten eine sogenannte Dekontaminationsstrecke auf, in der gefährliche Verunreinigungen entfernt werden können. Durch diese wurden vorsichtshalber der 35 Jahre alte Finder und seine Mutter, die ihn begleitet hatte, geschickt. Fünf Beamte, die in der Inspektion waren, als das Päckchen gebracht wurde, wurden untersucht. Verletzt wurde niemand. Später konnten die Polizisten wieder zurück in das Gebäude.

Das Päckchen wurde zur weiteren Untersuchung zu Kriminaltechnikern der Suhler Kriminalpolizeiinspektion gebracht. Auch der Fundort in der Gartenstraße wurde am Montag noch überprüft.

Der Einsatz sei störungsfrei verlaufen, hieß es bei der Polizei. Allerdings sei es infolge einer eingerichteten Vollsperrung zu Verkehrsbehinderungen auf der Leipziger Straße gekommen.

Im Januar hatte auch ein Brief mit verdächtigem Pulver als Inhalt zu einem Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei im Geraer Finanzamt geführt. Auch dort gab es Entwarnung. Der Thüringer Landtag in Erfurt war ebenfalls vor einigen Tagen gesperrt worden, da der AfD-Fraktionschef Björn Höcke verdächtige Post erhalten hatte. Der dubiose Inhalt entpuppte sich als Windel mit Urin.

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