Streaming:Spotify dementiert Spekulationen über Einschränkungen für Gratis-Nutzer

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Taylor Swift zog ihre Musik aus Spotify zurück, weil sie mit dem Geschäftsmodell nicht einverstanden ist. (Foto: Getty Images)
  • Das Wall Street Journal will erfahren haben, dass Spotify das Angebot für Gratis-Nutzer einschränken möchte.
  • Wer nicht zahlt, solle künftig auf die Musik bestimmter Künstler verzichten müssen.
  • Spotify selbst dementiert die Meldung und sagt, dass keine entsprechenden Gespräche stattgefunden hätten.

Spotify will angeblich einigen Künstlern erlauben, ihre Alben nur für zahlende Abo-Kunden verfügbar zu machen. Das Wall Street Journal schreibt unter Berufung auf informierte Personen, dass Nutzer der werbefinanzierten Gratis-Variante auf die Musik bestimmter Künstler verzichten müssten. Spotify habe dies in Gesprächen mit Musik-Managern in Aussicht gestellt.

Spotify selbst dementiert diese Informationen. Ein Sprecher sagte der SZ, dass "keinerlei derartigen Gespräche" stattgefunden hätten. Man glaube "zu 100 Prozent an das Freemium-Geschäftsmodell". Auch in Zukunft solle es eine Kombination aus einem kostenlosen, werbefinanzierten Angebot und einem umfassenden Premium-Angebot geben.

Taylor Swift boykottiert Spotify

Sollte Spotify tatsächlich auf ein Zwei-Klassen-System setzen, wäre das eine Abkehr von der bisherigen Strategie. Bislang haben auf Spotify Gratis- und Abo-Variante dasselbe Angebot an Liedern. Gründer Daniel Ek betonte stets, unterschiedliche Musikkataloge würden die Nutzer verärgern. Spotify ließ vor einem Jahr lieber Taylor Swift ziehen, als gegen diesen Grundsatz zu verstoßen. Swift entfernte ihre Musik von Spotify, bei Konkurrenz-Diensten ohne Gratis-Version ist sie weiterhin verfügbar.

Zuletzt gab es im August Gerüchte, wonach Spotify versuche, Gratis-Nutzer vom Wechsel zum kostenpflichtigen Premium-Angebot zu überzeugen. Damals hieß es, Spotify reagiere damit im Rahmen von Vertragsverhandlungen auf Forderungen der Musikkonzerne Universal, Sony und Warner.

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In Spotifys Gratis-Version gibt es Werbeunterbrechungen, außerdem können Nutzer keine einzelnen Songs auswählen und nur eine begrenzte Zahl überspringen. Für Musikkonzerne und Künstler werfen die werbefinanzierten Angebote deutlich weniger Geld ab. Der Dienst aus Schweden gilt als Marktführer im Streaming-Geschäft und hatte im Juni mehr als 75 Millionen Nutzer, von denen rund 20 Millionen zahlende Abo-Kunden sind.

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