Samsung Galaxy Beam im Kurztest:Voll gegen die Wand

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Das Samsung Galaxy Beam ist ein Mittelkasse-Handy mit einer Besonderheit: Mit ihm lassen sich Videos und Fotos projizieren. Allerdings gelingt die Umsetzung nicht immer fehlerfrei.

Helmut Martin-Jung

Lässt man die Stirnseite dieses Handys erst einmal außer Betracht, bekommt man mit Samsungs Galaxy Beam ein Gerät, das noch vor zwei Jahren die pure Gier der technikaffinen Gemeinde ausgelöst hätte. Mit anderen Worten: Das Gerät mit dem auffallenden wespengelben Streifen an der Seite ist heute ein gutes Mittelklasse-Handy, nur leider noch mit der inzwischen veralteten Android-Version 2.3 ausgestattet. Immerhin hat Samsung das Handy als aufrüstbar auf Android 4.0 bezeichnet, was man wohl als Hinweis interpretieren kann, dass Samsung dies auch irgendwann tun wird.

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Den Unterschied macht die Stirnseite aus, denn die Linse, die sich hier verbirgt, ist ein Beamer im Miniformat. Angesichts der Baugröße und der Tatsache, dass eine Leuchtdiode als Lichtquelle dient, ist es verständlich, dass bei Tageslicht kaum etwas zu erkennen ist. Lässt man aber die Jalousien herunter, kann man ein Bild mit etwa einem Meter Diagonale, bei völliger Dunkelheit sogar bis knapp 1,30 Meter, an die Wand werfen.Eine ruhige Hand

Mit seiner Auflösung von 640 mal 360 Bildpunkten ist das Beamerhandy kein Pixelmonster, aber bei Bewegtbildern stört das nicht besonders. Der Akku hält erstaunlich lange durch, als wir nach mehr als zwei Stunden Dauerprojektion abbrachen, war die Batterie noch immer nicht ganz leer. Zudem legt Samsung einen Ersatzakku bei.

Eine ruhige Hand

Das Problem ist also weniger die Stromversorgung, als das Handy ruhig zu halten. Bei Videos ist das kein Problem, man legt es einfach hin. Doch das Gerät unterstützt auch eine andere Funktion. Dabei wird die Kamera wie bei einem Overhead-Projektor genutzt. Um das vernünftig zu schaffen, müsste man das Handy in eine Halterung stecken. Die gibt es aber nicht.

Das Galaxy Beam ist alles in allem nur für Anwender die Lösung, die partout alles in einem Gerät haben wollen. Minibeamer gibt es nämlich auch als einzelne Geräte, der MBP200 von Samsung zum Beispiel kostet nur 120 Euro, ist allerdings weniger hell und löst noch schwächer auf. Für bessere Geräte muss man um die 200 bis 300 Euro investieren.

Kauft man dazu noch ein Mittelklasse-Handy für etwa 250 Euro, ist man auf ähnlichem Niveau wie beim Galaxy Beam, für das Samsung 540 Euro verlangt. Wer unterwegs projizieren muss, sollte sich die LED-Laser-Projektoren von Casio ansehen, die freilich um die tausend Euro kosten.

© SZ vom 04.08.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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