Kritik an Apple:Helfer der Homophoben?

Der US-Computerkonzern Apple gerät wegen einer App der schwulenfeindlichen Organisation "Exodus International" in die Kritik. Apple hatte das Angebot als "nicht anstößig" eingestuft.

Der US-Computerkonzern Apple steht wegen einer als schwulenfeindlich kritisierten App unter Druck. Mehr als 122.000 Menschen unterzeichneten bis zum heutigen Dienstag im Internet eine Petition, die Anwendung der US-Organisation Exodus aus dem Verkehr zu ziehen.

Die in Florida ansässige fundamentalchristliche Gruppe bietet auf ihrer Webseite denjenigen Hilfe an, die sich laut Exodus "von ihrer Homosexualität befreien" wollen. (Foto: Screenshot http://exodusinternational.org/)

Die in Florida ansässige fundamentalchristliche Gruppe bietet auf ihrer Webseite denjenigen Hilfe an, die sich laut Exodus "von ihrer Homosexualität befreien" wollen. Apple bietet die App über sein Multimedia-Verwaltungsprogramm iTunes an.

Exodus kritisierte die Petition als Angriff auf die Meinungsfreiheit. Die App führt Nutzer zu Internetinhalten von Exodus, darunter Videos, und auf die Exodus-Plattform im Onlinenetzwerk Facebook.

In der Petition wird Apple vorgeworfen, die "Angstmacherei" einer "als schwulenfeindlich bekannten Organisation" über sein Portal zu verbreiten. Exodus stehe für "Desinformation, Vorurteile und Verzerrung". Die Organisation berief sich in ihrer Erklärung darauf, dass Apple das Angebot als "nicht anstößig" eingestuft habe. Derartige Anwendungen sind laut Apple für Kinder ab 4 Jahren geeignet.

Der Konzern selbst hat zu dem Vorfall keine Stellung bezogen.

Update, 23. März: Apple hat die App inzwischen kommentarlos aus iTunes entfernt.

© sueddeutsche.de/AFP/tolu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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