In Deutschland kommt der Glasfaserausbau dagegen nur schleppend voran. Aktuelles Standardprodukt mit höchster Geschwindigkeit ist VDSL, das lange Jahre nur von der Telekom vermarktet werden durfte. Es basiert zwar intern auf Glasfaser, doch die Anbindung endet in den großen Verteilerkasten in den Straßen.
Zu den Menschen geht es kostensparend über das gewöhnliche Zwei-Draht-Kupferkabel. VDSL schafft deshalb mit Ach und Krach 50 Megabit pro Sekunde, wofür die Telekom ziemlich genau die Hälfte des Preises verlangt, den man im teuren Norwegen für 100 Megabit zahlt.
Die deutschen Anbieter zögern
Nur im deutschen TV-Kabel geht es mit 50 bis 100 Megabit dank besserer Verbindung noch etwas schneller, doch die Abdeckungsrate ist auf die Bevölkerung gerechnet geringer als bei DSL-Produkten.
Und so sind es auch in Deutschland vor allem lokale Anbieter wie Netcologne (Stadt Köln) oder M-Net (Münchner Stadtwerke), die sich an Glasfaserprodukten versuchen, weil sie einfacher an den Endkunden herankommen.
Die Telekom ist dagegen von flächendeckenden Fiber-to-the-Home noch weit entfernt. Aktuell wurde von der Politik festgelegt, in den nächsten Jahren ein Megabit für alle bundesweit zur Pflicht zu machen. Das entspricht nur einem Hundertstel von dem, was mit Glasfaser möglich wäre und in Norwegen gemacht wird.
Vielleicht ist es ja ein Trost für von lahmem Internet geplagte Deutsche, dass es auch auf den sonst perfekt angebundenen westnorwegischen Inseln manchmal knirscht. Anfang Dezember wurde einigen hundert Kunden nördlich von Alesund für ein paar Tage die Netzverbindung abgeschnitten, weil eine Bohrinsel beim Ausschiffen aufs Meer ein Unterseekabel zerstörte. Ersatz war schnell bei der Hand - und schneller.