Gestohlene Nacktfotos im Internet:"Racheporno-König" Hunter Moore bekennt sich schuldig

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  • Betreiber der Racheporno-Website IsAnyoneUp.com hat sich schuldig bekannt.
  • Hunter Moore drohen sieben Jahre Haft - wegen Computerhackings und Identitätsdiebstahls.

Schuldeingeständnis des "Racheporno-Königs"

Der als "Racheporno-König" bekannt gewordene US-Bürger Hunter Moore hat eingewilligt, sich des Computerhackings und Identitätsdiebstahls schuldig zu bekennen. Dem 28-Jährigen, auf dessen Website IsAnyoneUp.com verlassene Liebhaber Nacktfotos ihrer Verflossenen veröffentlichen konnten, droht laut Staatsanwaltschaft eine Gefängnisstrafe von sieben Jahren.

Die Anklage reichte bei Gericht in Los Angeles ein 20-seitiges Dokument zu der Einigung mit Moore ein. Moore soll einen Komplizen dafür bezahlt haben, dass er sich in hunderte E-Mail-Postfächer hackte und nach Nacktfotos für die Website suchte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stimmte Moore nun zu, in der Haft ohne Erlaubnis keinen Computer zu nutzen. Zudem werde er sich von den Opfern fernhalten, deren Zeugenaussage zu seiner Anklage geführt hatten.

Nacktfotos einer Schauspielerin aufgetaucht

Der Deal mit der Staatsanwaltschaft gilt nicht für den mutmaßlichen Komplizen Charles Evans. Dessen Prozess soll im März beginnen. Die Bundespolizei FBI hatte die Ermittlungen aufgenommen, nachdem eine junge Schauspielerin Nackt-Selfies von sich auf der Website IsAnyoneUp.com gefunden hatte, die sie in ihrem E-Mail-Fach abgespeichert hatte. Ihre Mutter rief daraufhin über den Kurznachrichtendienst Twitter weitere Opfer auf, gegen Moore auszusagen.

Hunderte Ausagen von Opfern

Bevor IsAnyoneUp.com 2012 eingestellt wurde, war die Website angeblich bis zu 350.000 Mal täglich besucht worden. Die Website war schließlich anonym von Bullyville gekauft worden, einer Internetseite, die sich gegen Mobbing im Netz einsetzt. "Wir warten darauf, hunderte Aussagen von Opfern zu veröffentlichen, die wir an dem Tag erhalten haben, als IsAnyoneUp.com geschlossen wurde", teilte der Bullyville-Gründer James McGibney der Nachrichtenagentur AFP in einer E-Mail mit.

Im Jahr 2012 hatte Moore seine Internetseite in einem Fernsehinterview als Ort beschrieben, an dem "rachsüchtige Exfreunde ihren Frieden finden". Das Rolling Stone Magazin bezeichnete Moore als den "meistgehassten Mann im Internet", andere Medien gaben ihm den Titel "Racheporno-König".

© Süddeutsche.de/AFP/mri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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