Angespielt, nicht durchgespielt: Unsere Games-Kurzkritik "Screenshot" beantwortet Fragen zu den neuesten Computer- und Videospielen auf allen gängigen Plattformen. Und gibt einen ersten Eindruck, worauf Sie sich bei einem neuen Spiel freuen können - und wann Sie lieber noch skeptisch sein sollten.
Worum geht es in "Prey"?
Der Kalender ist wild geworden, er springt Morgan Yu von der Seite an. Ein Hieb mit Morgans Schraubenschlüssel wirft den Angreifer vorerst zurück. Der umklappbare Tischkalender, auf dem eben noch 23. Februar 2035 zu lesen war, hat sich in ein schwarzes Etwas mit vier Beinen verwandelt, das den Weltraumforscher wieder und wieder anfällt.
"Prey" ist seit dem 5. Mai 2017 für PC, Playstation 4 und Xbox One erhältlich.
Der Science-Fiction-Thriller "Prey" thematisiert die ziemlich alte Frage, was in einer dystopischen Zukunft passieren könnte, wenn sich herausstellte, dass es außerirdisches Leben gibt. Der Spieler steuert wahlweise den Forscher oder die Forscherin Morgan Yu, die auf der Raumstation Talos 1 mit ihrem eigenen Gedächtnis herumexperimentiert. Dazu hat sich die Forschungsgruppe, der Morgan angehört, die einzigartigen Kräfte der außerirdischen Spezies Typhon zu eigen gemacht, deren Mitglieder nun die Menschen auf der Raumstation angreifen. Weil Morgans Gedächtnis durch die Experimente gelöscht wurde, muss der Spieler als erstes herausfinden, was eigentlich passiert ist.
Um den bösartigen Kalender abzuwehren, zückt Morgan eine "Gloo Kanone" und schießt ein paar Liter Klebstoff in seine Richtung. Der wird in Sekundenbruchteilen zu einer harten Masse, die das Alien zu einem gelben Klumpen werden lassen. Morgan schlägt - nun wieder mit dem Schraubenschlüssel - auf den Klumpen ein, bis dieser zerspringt. Der Angreifer ist besiegt - blöd nur, dass einen Raum weiter noch viel stärkere Aliens auf den Forscher warten.
Ursprünglich war "Prey" als Nachfolger des gleichnamigen Computerspiels von 2006 gedacht. Aber das Spiel aus dem Haus Bethesda ("Dishonored", "The Elder Scrolls") hat abgesehen von dem Kampf gegen Außerirdische keinerlei inhaltliche Gemeinsamkeiten mit dem Namensvetter. Wie die Version von 2006 ist auch das neue Prey als Ego-Shooter konzipiert - aber es geht um mehr als nur Ballern.
Was sieht vielversprechend aus?
Denn nur mit Schießkünsten kommt der Spieler in Prey nicht weit. Das Spiel bietet dafür andere Mechaniken, die sich Morgan zunutze machen kann. Neben der Klebstoff-Kanone gibt es zum Beispiel noch eine Armbrust, die Schaumbolzen verschießt. Der Spieler kann die Bolzen nutzen, um aus der Entfernung Schalter zu betätigen. Wenn Waffen nicht reichen, hilft anfangs vor allem die Raumstation weiter. Auf Computern findet Morgan nützliche Hinweise, Stationen fertigen helfende Mini-Roboter, 3D-Drucker sorgen für Nachschub bei Munition und Erste-Hilfe-Paketen. Überall liegen alte Materialien herum, die der Spieler einsammeln und an einer Recycling-Maschine in Rohmaterial für den 3D-Drucker umwandeln kann.
Nicht nur die Aliens können sich in Prey als Tischkalender, Bananenschale oder Kaffeetasse tarnen. Im Spielverlauf kann Morgan ihre Fähigkeiten mithilfe der sogenannten Neuromods erlernen. Ein Neuromod sieht aus wie eine Mischung aus Föhn und Sicherheitskamera. Mit einem gezielten Schuss in den eigenen Kopf kann der Benutzer sein Gehirn modifizieren und Spezialfähigkeiten der Aliens einpflanzen. Erlernte Fähigkeiten führen nicht unbedingt direkt zum Ziel, knacken zum Beispiel nicht per Knopfdruck eine Tür, der Spieler muss sie stattdessen "hacken". Für jeden Auftrag entstehen durch die vielen Möglichkeiten unterschiedliche Lösungswege, die laut Entwicklerstudio auch zu unterschiedlichen Enden des Spiels führen sollen.