Digitale Sicherheit:Apps gegen die Angst

Die Apps Vivatar, my Bodyguards und Komm Gut Heim helfen.

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Komm Gut Heim

Komm gut heim

Quelle: Komm gut heim

2014 entwickelten drei Regensburger Studenten die Begleit-App mit dem unmissverständlichen Namen Komm Gut Heim. Anlass war ein Unternehmensgründungswettbewerb. Doch der schnelle Erfolg zeigte, wie groß der Bedarf ist - die App hat rund 60 000 registrierte Nutzer. Der virtuelle Begleiter kann den Weg seines Schützlings auf einer Karte mitverfolgen, gezeigt werden außerdem Informationen wie Gehgeschwindigkeit und Akkustand. Ist der Nutzer zu lange inaktiv, warnt die Anwendung und fragt nach. In einer Gefahrensituation alarmieren Nutzer mit einem Button Menschen, die sie vorher als Notfallkontakt gespeichert haben. Außerdem praktisch: Mit der App können Nutzer gleiche mehrere Menschen gleichzeitig begleiten - wichtig etwa für Eltern, die ihre Kinder auf dem Schulweg oder auf dem Weg zum Musikunterricht digital im Blick behalten wollen. Die Geo-Daten werden nur mit den ausgewählten Kontakten geteilt. Das Start-up speichert jedoch die Wege für zwei Wochen, falls es im Nachhinein nötig werden sollte, die Strecke nachzuvollziehen. (kostenlos, für Android und iOS)

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My Bodyguards

My Bodyguards

Quelle: My Bodyguards

Auch bei My Bodyguards begleiten sich Freunde auf welchem Weg auch immer. Der vertraute Kontakt sieht den Standort, man kann über die App chatten oder per Knopfdruck Anruf oder Hilferuf starten. Die App-Betreiber geben den Standort im Notfall an den Begleiter weiter. Anlass für die Entwicklung waren in diesem Fall tatsächlich reale Straftaten: Der Freiburger Unternehmer Clemens Wichmann wollte nach mehreren Gewaltverbrechen in seiner Heimatstadt, etwa dem Sexualmord an der Studentin Maria L., mit der App einen Beitrag für ein besseres Sicherheitsgefühl leisten. Eine besonders praktische Funktion von My Bodyguards ist, dass ihre Nutzer per Spracherkennung Hilfe rufen können - falls die Zeit zu knapp ist, das Handy zu entsperren, oder man dazu physisch nicht in der Lage ist. Nutzer sollten vorab ein persönliches Hilfe-Wort auswählen und einsprechen. Wird es im Notfall ausgerufen, schickt die App den Notruf mit genauem Standort per E-Mail an den Notfallkontakt. Ein Tutorial in der App erklärt, wie man diese Funktion einrichtet. (kostenlos, für Android und iOS)

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Vivatar

Vivatar

Quelle: Vivatar

Die Vivatar-App aus dem Hause Bosch Healthcare Solutions begleitet ebenfalls in Echtzeit. Per Push-Nachricht können Nutzer ihre Kontakte über Status und Standort informieren, auf dem Heimweg, beim Extremsport und anderen Aktivitäten. Begleiten in Echtzeit ist ebenfalls möglich. Eine Besonderheit ist der Gefahrencountdown, den Nutzer in brenzligen Situationen aktivieren können: Wird er innerhalb von zwei Minuten nicht vom Nutzer beendet, alarmiert die App den Begleiter. Bis dahin ist der Service kostenlos. Wer sich von den "Bosch Emergency Assistants" helfen lassen möchte (Notruf, Ortung, Begleitung), zahlt monatlich 4,99 Euro. Dieser Vivatar Premium-Service beinhaltet auch einen hinterlegten Notfallpass mit Gesundheitsdaten wie Blutgruppe und Vorerkrankungen. Vivatar funktioniert in elf europäischen Ländern, aber nur bei Nutzern eines deutschen Mobilfunkanbieters. Für weitere 29,99 Euro gibt es den Vivatar Go, einen münzgroßen Panik-Knopf, der mit der App verbunden ist. (für Android und iOS, Vivatar Go nur mit Android kompatibel)

Alle Texte: Katharina Kutsche

© SZ.de/mri
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