Mobile Cinema i60 von Aiptek:Mini-Beamer fürs iPhone

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Nur gut in dunklen Räumen: Aipteks Pico-Projektor Mobile Cinema i60. (Foto: PR)

Mit einem kleinen Gerät bis zu eineinhalb Meter große Bilder aus dem Smartphone an die Wand werfen, das klingt gut. Doch der Mini-Beamer hat einen Haken. Braucht man das?

Von Helmut Martin-Jung

Jetzt ein Projektor! Mal ehrlich, wann haben Sie diesen Stoßseufzer zuletzt getan? Am ehesten wird es wohl der digital hochgerüstete Handlungsreisende sein, der dann und wann den dringenden Bedarf verspürt, Inhalte, die auf dem Handy gespeichert sind, mit einem Jackentaschen-tauglichen Beamer an eine Wand zu werfen. Ihn würde es vermutlich auch nicht so sehr schmerzen, dass Aiptek für sein Mobile Cinema i60 270 Euro verlangt. Doch lohnt sich die Ausgabe?

Das Beamerchen - kaum größer als ein iPhone 6 - kann zwar bloß 640 mal 480 Bildpunkte anzeigen. Das ist aber sein geringstes Problem. Mit einigem Abstand betrachtet, wirken besonders bewegte Bilder ausreichend scharf. Viel schwerer wiegt, dass der Pico-Projektor nicht heller wird als 70 Ansi-Lumen. Das ist zwar viel für einen akkubetriebenen, von einer LED erleuchteten Beamer. Aber nur zum Vergleich: Für Tageslicht-taugliche Beamer wird eine Helligkeit von 3000 bis 4000 Ansi-Lumen empfohlen.

Bei Tageslicht ist folglich mit dem i60 kaum etwas zu erkennen an der Wand, und auch am Abend muss die Zimmerbeleuchtung weit heruntergedimmt werden, wenn das projizierte Bild wenigstens eine gewisse Brillanz haben soll.

An der Bedienung des kleinen Gerätes gibt es nicht viel auszusetzen - außer vielleicht, dass die wichtigste Einstellmöglichkeit, nämlich das Schärferrädchen - nicht unbedingt ein Muster an Präzision ist. Gut: Der Startbildschirm des iPhones wird vertikal angezeigt, sobald aber ein Video läuft, schaltet der Beamer automatisch auf Querformat um. Das Gerät mit seinem Kunststoffgehäuse nimmt ein iPhone 6 quasi huckepack. Damit man dieses auch an den Beamer anschließen kann, braucht man noch einen HDMI-Adapter, der mit 45 Euro zu Buche schlägt.

Dass der nötig ist, steht nur auf Englisch auf der Verpackung. Der Projektor enthält einen Akku, der auch das iPhone laden kann, aber nicht vollständig. Beim Projizieren versorgt er das Gerät etwa zwei Stunden lang mit Strom. Einen ganzen Spielfilm aber wird man mit dem Mini-Beamer wohl ohnehin nicht ansehen wollen, der Lautsprecher des iPhones liefert schließlich kaum den passenden Sound zum immerhin 1,5 Meter großen Bild - es sei denn, man schließt auch noch externe Boxen an.

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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