"Hello. You have a new email. Do you want to reply?" Jeder, der die Funktion des Sprachassistenten im iPhone nutzt, kennt die Stimme von Siri.
Das Programm antwortet auf Fragen des Nutzers oder führt seine Befehle aus; Siri ist eine Art persönlicher Assistent, der seinen User täglich begleitet. Wer hinter der vertrauten Stimme steckt, ist vielen Nutzern allerdings nicht bekannt, klar war bisher nur: Die Stimme klingt angenehm, nicht so roboterhaft wie aus älteren Vorgängerversionen des Sprachprogramms.
In einem Youtube-Video erklärt die Frau hinter der Stimme, wer sie ist und wie sie arbeitet: Susan Bennett, die weibliche Stimme des Apple-Sprachsystems, in der englischen Sprach-Version. In dem knapp vierminütigen Video hört man Bennett in verschiedenen Stimmen sprechen. Eindrucksvoll erklärt sie, was sie als Künstlerin mit ihrem Organ alles machen kann: Für welche Art von Kunden sie ihre Tonlage etwas höher schraubt, um jünger und energetischer zu wirken, und wann sie tiefer spricht, um einem Charakter mehr Autorität zu verleihen.
Sie hatte keine Ahnung, dass sie auf Apples iPhone zu hören sein würde
Bennett hat ihre Stimme neben Siri bereits vielen anderen Projekten, Filmen und Melodien geliehen. In den Siebzigerjahren begann sie, mit ihrer Stimme Geld zu verdienen, sie sang den Jingle für "Tillie the All Time Teller", einen der ersten Geldautomaten, und sprach für zahlreiche große und kleinere Firmen.
Als Bennett im Jahr 2005 ihre Stimme für Siri hergab, hatte sie noch keine Ahnung davon, dass sie ein paar Jahre später auf Apples iPhone zu hören sein würde, denn zu diesem Zeitpunkt war die Fima, die Siri entwickelt hatte, noch nicht an Apple verkauft. Zu hören war sie erst, als die Funktion auf dem iPhone 4S angeboten wurde, im Jahr 2011.
Und obwohl inzwischen so viele Menschen Bennetts Stimme ständig mit sich herumtragen, erkennen sie die wenigsten im Alltag, sagt sie. Denn Siri spreche ein bisschen tiefer als sie selbst - ein wenig abgehackter. Wie-ein-Ro-Bo-Ter.
Die erste Frau, die Siri ihre Stimme für die deutsche Version gegeben hatte, heißt übrigens Heike Hagen.