Bildung:NRW-Schulministerin: Keine „Deutschpflicht“ auf Schulhöfen

Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine „Deutschpflicht“ auf Schulhöfen wird es laut NRW-Schulministerin Dorothee Feller in Nordrhein-Westfalen nicht geben. „Eine Verpflichtung zur Nutzung der deutschen Sprache auf dem Schulgelände außerhalb der Unterrichtsstunden ist in Nordrhein-Westfalen nicht vorgesehen“, sagte die CDU-Politikerin in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der SPD-Opposition im Landtag.

Die SPD bezog sich mit der Anfrage auf einen Vorstoß von CDU-Generalsekretär Mario Czaja. Dieser hatte im Januar in einem „Welt“-Interview gesagt: „Es geht nicht, dass auf den Schulhöfen andere Sprachen als Deutsch gesprochen werden.“ Ansonsten entstünden in den Schulen Parallelgesellschaften. Er plädierte für Pflichtkurse für Kinder vor der Einschulung, sofern sie kein Deutsch sprechen.

Ministerin Feller erklärte den Ablauf in NRW so: Beherrscht ein Kind, das keine Kita besuchte, bei der Sprachstandfeststellung zwei Jahre vor der Einschulung die deutsche Sprache nicht hinreichend, solle es gemäß Schulgesetz NRW verpflichtet werden, an einem vorschulischen Sprachförderkurs teilzunehmen.

Feller hob die Bedeutung von Deutschkenntnissen als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Bildungskarriere und aktive Teilhabe in der Gesellschaft hervor. „Zugleich ist Mehrsprachigkeit gelebte Realität vieler der nordrhein-westfälischen Schülerinnen und Schüler“, sagte die CDU-Ministerin. So gebe es in NRW herkunftssprachlichen Unterricht in rund 30 Sprachen. Neben der Beherrschung von Deutsch sei die Vielfalt von Sprachen in Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Bildung ein „wertvolles Kapital, das Menschen zusätzliche Chancen eröffnet“.

© dpa-infocom, dpa:230222-99-696905/2

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