Schulen:Norden bei Mittelabruf zur besseren Ganztagsbetreuung hinten

Eine Schülerin meldet sich im Unterricht. (Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild)

Der Bund gibt viel Geld, um die Ganztagsbetreuung für Jungen und Mädchen in den Grundschulen voranzubringen. Schleswig-Holstein gehört zu den Ländern, die mit am wenigsten Mittel abgerufen haben. Nur zwei Länder stehen schlechter da.

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Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holstein hat von den Mitteln des Bundes zum beschleunigten Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder bisher nicht einmal zwei Drittel abgerufen. Dies geht aus Daten des Bundesfamilienministeriums für die Jahre 2021 und 2022 hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach flossen von zur Verfügung stehenden gut 25,5 Millionen Euro rund 15,9 Millionen in den Norden. Die Quote von rund 62,3 Prozent wird nur von Bayern und Berlin unterboten.

Nach Angaben des Bildungsministeriums haben die öffentlichen und freien Schulträger 390 Anträge gestellt - von der Renovierung von Räumen über Sanitäreinrichtungen und Dächer bis zum Kauf von Sportgeräten oder Musikinstrumenten. Teilweise mussten Fördermittel zurückgezahlt werden, weil bei Prüfungen in einigen Fällen Verstöße gegen die Vorgaben aus der Richtlinie festgestellt wurden.

„Für Schleswig-Holstein sind die großen Baumaßnahmen im Rahmen des Ganztages von entscheidender Bedeutung, dafür war dieses kurzfristige Programm nicht geeignet“, sagte ein Ministeriumssprecher der dpa. „Die Zeit war zu kurz, um große Projekte auf den Weg zu bringen, dies wird erst in der zweiten Tranche erfolgen.“ Nicht in Anspruch genommene Mittel seien für das Land nicht verloren. Sie gelangten demnach in einen weiteren, auf einen längeren Zeitraum ausgerichteten Förderabschnitt. Auf Schleswig-Holstein würden davon knapp 93,7 Millionen Euro entfallen. Länder einschließlich Schulträger müssten dabei einen Eigenanteil in Höhe von mindestens 30 Prozent erbringen.

Das „Beschleunigungsprogramm Ganztagsbetreuung“ mit Finanzhilfen des Bundes ist zum 31. Dezember 2022 ausgelaufen. Die Daten des Bundesministeriums stammen aus den vergangenen Tagen. Nachmeldungen sind noch möglich.

© dpa-infocom, dpa:230124-99-335283/2

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