Schon immer haben sich Studierende - früher etwas mehr, heute gefühlt etwas weniger - an der Institution Uni gerieben. Haben protestiert, Hörsäle besetzt, für sich und ihre Bildung gekämpft. Für alle strittigen Themen rund ums Studium bietet ihnen das Deutsche Studentenwerk in seinem jährlichen Plakatwettbewerb nun schon seit 30 Jahren eine Bühne. Zum Jubiläum stellt das Museum für Kommunikation Berlin eine Auswahl aus drei Jahrzehnten Wettbewerb aus. Im Bild: "Niemand will, dass Sie die Mensa auslecken!" von Peter Mickenbecker, Fachhochschule Darmstadt, aus dem Jahr 1987. Thema: Mensa - Fachhochschulen gestalten Umweltschutzplakate
Viele Themen, das kann man über die Jahre beobachten, haben Studierende immer bewegt und tun es noch. Zum Beispiel der Umweltschutz, wie auf diesem Plakat aus dem zweiten Wettbewerbsjahr in den spätern achtziger Jahren. Im Bild: "Ozonloch" von Ingrid Rolf, Fachhochschule Münster, aus dem Jahr 1988. Thema: Umweltschutz im Studien‐ und Hochschulalltag und Ausländische Studierende in der Bundesrepublik Deutschland
Das Studentenwerk lobt den Wettbewerb jährlich bei Design-Studierenden in ganz Deutschland aus. Pro Wettbewerb beteiligen sich regelmäßig mehrere Hundert Studierende mit mehr als 600 Plakaten. Damit gilt er als einer der bekanntesten Plakatwettbewerbe Deutschlands Im Bild: "sin / cos " von Helga Schnückel, Fachschule Münster, aus dem Jahr 1989. Thema: Gesundheit im Hochschulalltag
Wie im vergangenen Jahr (hier gehts zu den Plakaten aus dem Jahr 2015), war auch schon 1991 studentisches Wohnen das Thema des Wettbewerbs. Das "Wohnproblem", unter dem viele Studierende und Unistädte ächzen, hat also auch schon frühere Hochschulgenerationen bewegt. Im Bild: "Wohntraum" von Bettina Schnake (geb. Dorn), Fachhochschule Münster, aus dem Jahr 1991. Thema: Bude oder Penthouse - Wohnen während des Studiums
"Die Plakate sind deshalb so interessant, weil sie die Haltung der Studierenden selbst zeigen, zur Hochschulpolitik, zu Hochschulreformen, aber auch zu gesellschaftlich wichtigen Themen wie Diversität oder Toleranz, und das über drei Jahrzehnte hinweg", sagt Dieter Timmermann, Präsident des Deutschen Studentenwerks, über die Ausstellung. Im Bild: "Austauschbar" von Caroline Halff, Angela Krebber und Marc Frowein, Bergische Universität‐Gesamthochschule Wuppertal, aus dem Jahr 1993. Thema: Gemeinsam statt einsam - Warte nicht auf bessere Zeiten
Wieder ein Thema, dass heute noch so aktuell ist wie 1995: Verschiedenheit. Beim Plakatwettbewerb 2014 war es, wenn auch in Sachen optischer Umsetzung völlig anders gelöst, wieder Hauptaufgabe der Studierenden, Diversität darzustellen. Im Bild: "verschieden sein" von Jutta Knipping, Fachhochschule Münster, aus dem Jahr 1995. Thema: Es ist normal, verschieden zu sein
Über den eigenen Teller- beziehungsweise Unirand zu blicken, war schon vor der Jahrtausendwende wichtig für Studierende. Wer das Studium nicht nutzt, um Erfahrungen im Ausland zu sammeln, muss laut diesem prämierten Plakat mit "Horizontschrumpfung, kultureller Verödung und enormem Spaßdefizit" rechnen. Im Bild: "Rindvieh" von Johannes Unselt, Fachhochschule Wiesbaden, aus dem Jahr 1999. Thema: Grenzen überschreiten - Studium International
Im Jahr 2000 haben die Ergebnisse der Pisa-Studie die deutsche Bildungspolitik ordentlich erschreckt. Das Thema "Bildung" war für den Plkatwettbewerb ein Jahr später daher naheliegend. Im Bild: "Multiple Choice" von Christian Gralingen, Universität‐Gesamthochschule Essen, aus dem Jahr 2001. Thema: Suche: *Bildung
"Und was macht man mal damit?" oder "Die meisten Philosophiestudenten fahren nach dem Studium doch eh Taxi" wären passende Untertitel für dieses Plakat gewesen. In dem Jahr ging es um den Übergang von der Uni ins Berufsleben. Im Bild: "Taxi" von Evelyn Findeisen und Ulrike Thalmann, Fachhochschule Potsdam, aus dem Jahr 2002. Thema: Vom Hörsaal in den Job
"Die Auswahl der Plakate führt prägnant und unterhaltsam vor Augen, wie sich Kultur und Bildung in den letzten Jahrzehnten gewandelt haben", sagt die Direktorin des Museums für Kommunikation Berlin, Lieselotte Kugler, über die Ausstellung. Einen großen Wandel des studentischen Lebens und Lernens hat dabei der Bologna-Prozess und die Umstellung auf das Bachelor-/Master-System ausgelöst. Im Bild: "Bääächelor" von Sabine Buresch, Bauhaus‐Universität Weimar,, aus dem Jahr 2006. Thema: Das "ideale" Studium
Ob und falls ja, wie das Studium mit Kind gelingen kann, hat Eltern und solche, die es gerne werden wollen unter den Studierenden schon immer beschäftigt. Im Bild: "Babyspind" von Sarah Wöhler, Hochschule Mannheim, aus dem Jahr 2007. Thema: Kinder? Kinder!
Gerade jetzt, wo wieder umfangreich über Sinn und/oder Unsinn der Exzellenzinitiative an deutschen Unis diskutiert wird, ist dieses Plakat aus dem Jahr 2009 wird sehr aktuell. Im Bild: "Zieh einfach" von Henning Kreitel, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, aus dem Jahr 2009. Thema: Elite! Für alle?
Wie klappt der Schritt in eine digitale Hochschulwelt?, fragen sich nach wie vor nicht nur Bildungspolitiker. Der Plakatwettbewerb hat sich bereits vor Jahren damit auseinandergesetzt. Im Bild: "Und wie bist du analog so?" von Jan Lorenz, Hochschule RheinMain, aus dem Jahr 2010. Thema: Studium Digitale - Chancen und Risiken
Ernährung ist ein Thema, dass alle Studierenden angeht oder angehen sollte. und nachdem der allererste Wettbewerb 1987 bereits unter dem Motto "Mensa - Fachhochschulen gestalten Umweltschutzplakate" gestanden hatte, ging es auch 2013 wieder ums Essen. Im Bild: "Cheap" von Tabea Dölker, Fachhochschule Mainz, aus dem Jahr 2013. Thema: Was isst du?
Nicht nur Homer Simpson und Micky Maus halten auf den Plakaten aus dem Jahr 2014 Händchen, auch Batman und Popeye sind zum Beispiel zu sehen. Die Botschaft: Diversität wird an Unis nicht nur akzeptiert, sie ist ein Teil der Hochschulen und der Bildung. Im Bild: "Hand in Hand for Diversity" von Nam Do Hoai, Fachhochschule Düsseldorf, aus dem Jahr 2014: Diversity? Ja bitte!
Im vergangenen Jahr hat der Wettbewerb des Deutschen Studentenwerks die Wohnungsnot thematisiert. Dabei beschäftigten sich viele Plakate mit der Suche nach bezahlbaren Wohnraum oder dem Nebeneinander von Wohnen und Lernen, wie in diesem preisgekrönten Bild. Im Bild: "Arbeiten und Schlafen" von Maurice Beretitsch, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, aus dem Jahr 2015. Thema: Wie ge‐wohnt