Neues Erasmus-Programm:15 Milliarden Euro für den Bildungsaustausch

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Auslandsaufenthalte sind wichtig für die persönliche Entwicklung - und die europäische Idee. Deshalb hat die EU mit "Erasmus+" ein neues Austauschprogramm für Schüler und Studenten aufgelegt. In Deutschland könnten mehr als eine halbe Million junge Menschen profitieren.

Mit Investitionen in Milliardenhöhe will die EU in den kommenden Jahren die Austauschprogramme für Schüler, Studenten und Auszubildende voranbringen. An diesem Donnerstag gaben das Bildungs- und Familienministerium sowie die Kultusministerkonferenz (KMK) den Startschuss für das neue Programm "Erasmus+". Etwa 14,8 Milliarden Euro investieren die EU-Mitglieder demnach bis 2020 in den Austausch in Sachen Bildung, Jugend und Sport.

"Erasmus+" fasst die großen europäische Austauschprogramme für Studenten, Auszubildende und Schüler zusammen, die bisher unter den Namen "Erasmus", "Leonardo da Vinci" und "Comenius" liefen. Nach Angaben des Bildungsministeriums sind Auslandssemester und -aufenthalte bei angehenden Akademikern populärer denn je: Seit 1987 sei die Zahl der Austauschstudenten stetig gewachsen, für das Hochschuljahr 2012/13 sei mit 39 000 geförderten Studenten und Hochschulangehörigen allein aus Deutschland ein neuer Rekord erreicht worden.

Im Rahmen des bis 2020 laufenden "Erasmus+"-Programms sollen mehr als vier Millionen Menschen in Europa Stipendien und Zuschüsse für einen Aufenthalt zum Lernen im europäischen Ausland erhalten. In Deutschland sollen bis zu 275 000 Studenten, 150 000 Auszubildende und 130 000 junge Menschen gefördert werden, wie das Bildungs- und Familienministerium sowie die KMK mitteilten.

"Perspektiven für die Jugend Europas"

Programme wie "Erasmus+" schlügen "Brücken zwischen Menschen" und wirkten über Bildungsbereiche und Ländergrenzen hinweg, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka in Berlin. Die finanziell deutlich bessere Ausstattung biete jungen Menschen Chancen, sich persönlich weiterzuentwickeln und sich wichtige berufliche Kompetenzen anzueignen, so die CDU-Politikerin. "Das beugt Jugendarbeitslosigkeit vor und schafft Perspektiven für die Jugend Europas."

Der internationale Austausch sei zudem "ein gutes Mittel gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit", sagte Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). Die KMK-Präsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) betonte, dass gerade Schüler einmal in ihrer Schulzeit die Möglichkeit haben sollten, "Europa in all seiner Vielfalt zu erleben, Freundschaften zu knüpfen und neue Perspektiven zu gewinnen". Ziel sei es, "dass möglichst viele junge Menschen an grenzüberschreitendem Austausch teilnehmen", so die nordrhein-westfälische Schulministerin.

© SZ.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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