Wohnungsmarkt:Semesterbeginn: Hier gibt es für Studierende noch Wohnungen

Lesezeit: 2 min

Blick auf die sanierten Altbau-Wohnhäuser im Berliner Innenstadtbezirk Moabit. (Foto: Monika Skolimowska/dpa)

Studierende haben zu Beginn des Wintersemesters bei der Wohnungssuche in einigen Städten in Brandenburg schlechte Karten. In Potsdam etwa sind die Aussichten auf einen Wohnheimplatz schwierig. Ganz anders ist die Situation in Cottbus.

Von Christian Bark, dpa

Potsdam (dpa/bb) - Zum Start des neuen Wintersemesters ist die Lage auf dem Wohnungsmarkt in Brandenburgs Hochschulstädten durchwachsen. Angespannt ist die Situation an den Hochschulstandorten Potsdam, Wildau (Dahme-Spreewald) und Brandenburg/Havel. Für das Wintersemester 2023/24 waren bis Mitte September über 3740 Online-Bewerbungen um einen Wohnheimplatz des Studentenwerks Potsdam eingegangen. „Das macht ein Plus von über acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Abermals ein neuer Höchststand“, sagt Josephine Kujau, Sprecherin des Studentenwerks Potsdam.

„All unsere Wohnheime sind zu 100 Prozent ausgelastet“, stellt Kujau dar. Nach Auszügen zum Ende des Sommersemesters zögen sofort neue Mieter ein. Das Studentenwerk betreibt 18 Wohnanlagen, verteilt auf Potsdam, Brandenburg/Havel und Wildau. Die 13 Potsdamer Wohnheime bieten Plätze für 2433 Studierende, die vier Wildauer Wohnheime beherbergen 448 und das Wohnheim in Brandenburg/Havel beherbergt 295 Mieterinnen und Mieter.

„Auch zum Start des Wintersemesters werden wir voll ausgebucht sein“, sagt die Sprecherin. Derzeit könne das Werk nur jeden zehnten Studierenden der fünf betreuten Hochschulen mit einem Wohnplatz versorgen.

Dazu kämen die vielen Studierenden privater Hochschulen, die keinen Studentenwerksbeitrag zahlen würden und damit auch keinen Anspruch auf eine Unterkunft beim Werk hätten. Trotzdem landeten viele mitunter verzweifelte Anfragen beim Werk, da der freie Wohnungsmarkt oftmals keine bezahlbare Alternative darstelle, so Kujau.

Außerhalb der Wohnheime sind die Angebote rar - auch kommunale Angebote sind selten. „Studierende, die in eigenen Wohnungen leben möchten, können über den Bereich Soziale Wohnraumversorgung eine Mithilfe bei der Wohnungssuche erhalten, wenn ein Wohnberechtigungsschein beantragt wird“, erklärt Potsdams Stadtsprecherin Juliane Güldner. So erhielten sie Zugang zu sogenannten Sozialwohnungen.

Entspannter sieht die Lage am Unistandort Cottbus aus - dort ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) angesiedelt. Laut Stadtsprecher Jan Gloßmann gibt es ausreichend Wohnraum, der auch bezahlbar ist. Er verweist zudem auf WG's. „Die mittlere Angebotswarmmiete für ein unmöbliertes WG-Zimmer liegt im Wintersemester bei rund 300 Euro.“

Auch das Studentenwerk Frankfurt (Oder) hat noch Wohnraum für Studierende, obwohl die Nachfrage der Wohnanlagen nach Angaben des Sprechers Andreas Graber in den letzten zwei Jahren „signifikant“ gestiegen ist. „Dennoch gehen wir davon aus, dass wir mit Ausnahme des Standorts Eberswalde zu Semesterbeginn allen Interessenten einen Wohnplatz zur Verfügung stellen können.“

Das Werk betreibt in Frankfurt (Oder) sechs Wohnanlagen mit 1320 Plätzen, in Eberswalde drei Wohnanlagen mit 395 Plätzen, in Cottbus vier Wohnanlagen mit 1632 Plätzen. Dazu kommt Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) mit 414 Plätzen zum Wohnen für Studierende. In Eberswalde könnte aktuell circa 100 Bewerbern kein Wohnplatz zur Verfügung gestellt werden. Da gebe es eine Warteliste, so Graber.

In der Stadt im Barnim gibt es aber Alternativen. Laut Stadtsprecher Florian Heilmann weisen die Wohnungssuchportale viele Angebote für Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen auf, welche in der Regel eher für den „kleineren Geldbeutel“ in Frage kommen würden.

© dpa-infocom, dpa:230928-99-361434/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: