Elite-Hochschulen:Das sind die deutschen Exzellenz-Universitäten

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Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden, jubelt: Die TU Dresden bleibt weiterhin Exzellenzuniversität. (Foto: dpa)
  • Zehn Universitäten und ein Hochschulverbund tragen nun offiziell den Titel Exzellenzuniverisität und bekommen eine Millionenförderung.
  • Erfolgreich waren die beiden Münchener Universitäten und der Verbund der drei großen Berliner Unis. Den Titel bekommen außerdem die Unis in Hamburg, Aachen, Bonn, Dresden, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz und Tübingen.
  • Keinen Exzellenztitel gab es für Bochum, Braunschweig, Kiel, Köln, Münster, Stuttgart und Hannover.
  • Studierende hatten schon im Vorfeld Kritik an dem Wettbewerb geübt.

Elf deutsche Universitäten und Universitätsverbünde dürfen künftig den begehrten Titel "Exzellenzuniversität" tragen. Ein Gremium aus Wissenschaft und Politik kürte am Freitag in Bonn nach einem langen Auswahlverfahren die besten Hochschulen, die sich jetzt auf viel Extra-Geld freuen können. Denn der Titel "Exzellenzuniversität" geht einher mit zusätzlichen staatlichen Fördergeldern in Millionenhöhe.

Folgende Universitäten beziehungsweise Verbünde wurden ausgewählt: Die Rheinisch-Westfälische Technische Universität Aachen, der Berliner Verbund aus Freier Universität, Humboldt-Universität und Technischer Universität, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Technische Universität Dresden, die Universität Hamburg, die Universität Heidelberg, das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Konstanz, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München und die Eberhard Karls Universität Tübingen. Die Universität Köln hat ihren Titel als "Exzellenzuniversität" verloren.

Die Förderung als "Exzellenzuniversität" beginnt am 1. November dieses Jahres und läuft für mindestens sieben Jahre. Die ausgewählten Hochschulen und Verbünde bekommen Fördergelder von jeweils 10 bis 28 Millionen Euro im Jahr. Drei Viertel davon kommen vom Bund, ein Viertel jeweils vom Bundesland, in dem die Hochschulen ihren Sitz haben.

Die Entscheidung verkündete Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) im Bonner Wissenschaftszentrum. 17 Hochschulen und zwei Hochschulverbünde waren in das Rennen um den Titel gegangen. Die Ergebnisverkündung, die per Livestream übertragen wird, wollten viele Hochschulen mit einem Public Viewing verfolgen.

Die ausgewählten "Exzellenzuniversitäten" erhalten über mindestens sieben Jahre eine millionenschwere Förderung des Staates. Mit dem Wettbewerb sollen die Universitäten im Spitzenbereich international sichtbarer werden.

2006 wurde der Titel "Exzellenzuniversität" zum ersten Mal verliehen. Die Exzellenzinitiative von Bund und Ländern sollte Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen fördern und damit den Wissenschaftsstandort Deutschland stärken. Seit Januar 2019 wird die Förderung unter dem Namen Exzellenzstrategie weitergeführt, dabei stellen Bund und Länder im Verhältnis 75 zu 25 pro Jahr 533 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Entscheidung über den Status als "Exzellenzuniversität" war die letzte Stufe im Wettbewerb. Um sich als Exzellenzuni bewerben zu können, müssen Hochschulen mindestens zwei "Exzellenzcluster" vorweisen können. Das sind fachübergreifende Forschungsprojekte, die eigene Fördermittel erhalten.

Über die Förderungen für die Cluster wurde bereits im vergangenen Herbst entschieden. 63 Universitäten waren zuvor mit 195 Antragsskizzen ins Rennen gegangen. Aus den Anträgen wählten Wissenschaftler, Landesminister und die Bundesministerin im vergangenen September 57 als förderwürdig aus. Nur 17 der 63 Unis erhielten Förderungen für zwei Cluster und konnten ins Rennen um den Elitetitel gehen.

Studierende üben Kritik

Während Hochschulen und das Land am Freitag gespannt auf die Vergabe der millionenschweren Titel der "Exzellenzuniversitäten" warteten, haben Studenten den Wettbewerb kritisiert. "Einige Universitäten freuen sich über die zusätzlichen Mittel und den Titel, viele werden leer ausgehen", warnten die Studentenvertretungen aus Freiburg, Heidelberg und Tübingen, deren Hochschulen allesamt ins Rennen um die renommierte Auszeichnung gegangen sind. "Es ist Zeit, diesem sinnlosen Wettbewerb für die Zukunft ein Ende zu setzen. Wir fordern ein Ende der Exzellenzstrategie", sagte zudem Clemens Ernst von der Verfassten Studierendenschaft der Uni Freiburg.

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