Bildungsministerium:Viele Viertklässler lesen schlecht: Maßnahmen angekündigt

Kinder lesen in einer Grundschule. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

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Schwerin (dpa/mv) - In Mecklenburg-Vorpommerns Grundschulen soll künftig mehr gelesen werden. Zum Schuljahr 2024/2025 werde eine verpflichtende 20-minütige Lesezeit in allen Jahrgangsstufen der Grundschule eingeführt, erklärte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Dienstag.

„An drei bis fünf Tagen der Woche werden alle Kinder täglich eine feste Lesezeit haben, ob im Deutsch-, Mathematik- oder im Sachunterricht.“ Das Lesenlernen müsse unabhängig vom Fach gestärkt werden.

Jeder vierte Viertklässler in Deutschland kann einer Studie zufolge nicht richtig lesen. Wie aus der am Dienstag in Berlin vorgestellten internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu) hervorgeht, erreichen 25 Prozent der Kinder in dieser Altersstufe nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Bei der letzten Iglu-Erhebung, die Ende 2017 veröffentlicht wurde, lag der Anteil dieser Gruppe noch bei 19 Prozent. Die Studienautoren nannten die Situation „alarmierend“.

Bundesländer-Ergebnisse der Iglu-Studie gibt es nach Auskunft des Schweriner Bildungsministeriums nicht. In MV haben demnach sechs Schulen teilgenommen. Deutschlandweit waren es 4611 Kinder aus 252 vierten Klassen.

Die Lehrergewerkschaft GEW in Mecklenburg-Vorpommern erklärte zu den Ergebnissen, die Schülerschaft werde immer heterogener. Dies treffe auch für MV zu. Der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski lobte das angekündigte sogenannte Leseband. Dieses ein gutes Mittel, auch Kindern aus bildungsfernen Haushalten zu helfen.

© dpa-infocom, dpa:230516-99-711226/2

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