Bildung:Schulleiter: Lehrkräfte vorrangig an Grundschulen einsetzen

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Eine Lehrerin schreibt eine Mathematikaufgabe auf eine digitale Schultafel im Klassenraum einer 4. Klasse einer Grundschule. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild)

Der Personalmangel an Niedersachsens Schulen ist groß. Der Verband der Schulleitungen macht nun einen Vorschlag, wie zumindest die Grundschulen schnell mehr Lehrkräfte bekommen könnten.

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Celle (dpa/lni) - Die Lehrkräfte in Niedersachsen sollten angesichts des Personalmangels vorrangig an den Grundschulen eingesetzt werden - das schlägt der Verband der Schulleitungen (SLVN) vor. Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit sollten „auf Kosten aller weiterführenden Schulformen umfassende Abordnungen vorgenommen werden“, forderte der Verband am Donnerstag in Celle. Die Abordnungen sollten zwar befristet sein, „abgeordnete Lehrerinnen und Lehrer müssen dann aber überwiegend oder ausschließlich an Grundschulen arbeiten“, hieß es.

Angesichts der geplanten Anhebung der Einstiegsgehälter vieler Lehrkräfte in Niedersachsen fordern die Schulleiter außerdem mehr Geld. Für Lehrende mit besonderen Aufgaben sowie die Schulleitungen müsse es „gleichartige Erhöhungen“ geben, teilte der SLVN mit. Das Abstandsgebot dürfe nicht aufgeweicht werden.

Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Realschulen sollen vom Schuljahr 2024/25 an dasselbe Einstiegsgehalt bekommen wie die Lehrkräfte an Gymnasien. Das sieht der Haushaltsentwurf der rot-grünen Landesregierung vor. Die Erhöhung soll anteilig 69 Millionen Euro im kommenden Jahr und danach bis zu 176 Millionen Euro pro Jahr kosten.

Der Schulleitungsverband erklärte weiter, er erwarte von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) mehr Personal für die Inklusion, für die Vollversorgung an Grundschulen und für Verwaltungsaufgaben. So seien 100 Stellen für pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Förderschulen und inklusiven Schulen vor Monaten angekündigt, aber noch nicht besetzt worden.

Die Schulleitungen wollen ihrerseits auch stärker gefördert und qualifiziert werden als bisher, sowohl vor ihrer Ernennung als auch danach. Zudem bräuchten die Schulleitungen eine eigene gesetzliche Personalvertretung gegenüber dem Land. „Es kann nicht sein, dass Führungskräfte erster Ebene wie Mitarbeitende zweiter Klasse behandelt werden“, sagte SLVN-Chef René Mounajed.

© dpa-infocom, dpa:231005-99-445860/3

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