Bildung:KI und Nachhaltigkeit: Neue Studiengänge zum Semesterstart

Lesezeit: 2 min

Ein KI-Experte ist dabei, mit Beispielen und Daten die Fehleranfälligkeit von ChatGPT zu erläutern. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Von „Computer Science“ bis hin zu „Robotik“: Zukunftsfragen und Technologien wie Künstliche Intelligenz werden immer mehr zum Thema in den Hörsälen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Germanistik und Kunstwissenschaften waren gestern: Die MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sind immer weiter auf dem Vormarsch. Vor allem in diesem Bereich entstehen ganz neue Studiengänge - auch zum kommenden Wintersemester, das im Oktober startet:

An der TU Darmstadt dreht sich ab dem kommenden Semester ein ganzes Studium rund um das Thema Künstliche Intelligenz: Der Masterstudiengang „Artificial Intelligence and Machine Learning“ wird hier zum ersten Mal angeboten. In Darmstadt können sich Studierende neuerdings auch für einen Master in „Mechanics“, „Synthetic Biology“, „Computer Science“ und „Autonome Systeme und Robotik“ einschreiben.

Ein neuer Studiengang im Bachelor kommt im Fachbereich Maschinenbau hinzu, in dem Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt: „Bio-Materials Engineering“ soll vermitteln, wie innovative und ressourcensparende Produkt- und Produktionskonzepte entwickelt werden können. Auch „Ingenieurwissenschaften und Mechanik“ ist im kommendem Semester neu an der TU.

Einen neuen und innovativen Studiengang verspricht auch die Universität Gießen. Mit „Liberal Arts and Sciences“ im Bachelor entsteht laut Hochschule ein bundesweit bisher einzigartiges Angebot. Liberal Arts steht dabei für Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und gesellschaftlichen Wandel. Es soll ein Fach für „vielseitig interessierte Studierende“ sein, wie es von der Universität heißt. Geistes-, sozial-, technik-, und naturwissenschaftliche Elemente werden dabei vereint. KI und ChatGPT sind auch in Gießen Thema: Zum Oktober starten die neuen Studiengänge „Angewandte Informatik“ (Bachelor), „Data Analytics“ (Master) und „Data Science“ (Master). Laut Universität wird das neue Studienangebot bisher gut angenommen.

Generell vergrößert sich mit der immer größer werdenden Relevanz von KI das Studienangebot in Richtung von Zukunftsthemen und derartigen Technologien an deutschen Hochschulen und Universitäten, wie Katrin Schmermund vom Deutschen Hochschulverband (DHV) erklärt. „Die Zunahme an Studiengängen zur Künstlichen Intelligenz spiegelt den Bedarf an Fachkräften in dieser Zukunftstechnologie wider.“ Durch ihr Studienangebot könnten Hochschulen einen reflektierten und verantwortungsvollen Umgang mit KI fördern.

Anders als an den meisten Hochschulen in Hessen gibt es an der Frankfurter Goethe-Uni keine neuen Studiengänge zum Wintersemester. Weiterhin sehr gefragt sind vor allem Studiengänge in Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie, wie eine Sprecherin mitteilte. Bewerberzahlen für Lehramt an Realschulen und Grundschulen seien außerdem gestiegen, ebenso wie bei den Masterstudiengängen „Klinische Psychologie“ und „Psychotherapie“. An der Frankfurter University of Applied Sciences kann man ab Oktober erstmals Informatik dual studieren.

An der Universität Kassel starten zum Wintersemester zwei neue Masterprogramme. Zum einen kommt „Musikverlagswesen“ hinzu. Zum anderen gibt es ab Oktober den Studiengang „Agriculture, Ecology and Societies“, er soll Absolventen etwa auf Projekte zur Agrarwende vorbereiten. Daneben wird der Bachelorstudiengang Maschinenbau komplett neu gestaltet. Unter anderem werden Schwerpunkte in den Bereichen Nachhaltigkeit und Digitalisierung verstärkt.

Gut 252.000 Studierende waren nach Angaben des Statistischen Bundesamts zum Wintersemester 2022/2023 an Hochschulen in Hessen eingeschrieben. Damit studierten gut 11 Prozent der bundesweit rund 2,9 Millionen Studentinnen und Studenten in Hessen. Die meisten zieht es an die Frankfurter Goethe-Universität. Dort waren zum Wintersemester 2022/23 mehr als 43.000 Studierende immatrikuliert.

© dpa-infocom, dpa:230912-99-161217/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: