Berlin:Bildungssenatorin: Lehrermangel hält vorerst weiter an

Katharina Günther-Wünsch (CDU), Bildungssenatorin. (Foto: Jörg Carstensen/dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Der Lehrermangel an Berlins Schulen wird nach Einschätzung der Bildungssenatorin nicht so schnell behoben werden. „Da müsste ich in die Glaskugel schauen, aber wir alle wissen, dass das Defizit in den letzten Jahren größer geworden ist“, sagte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am Donnerstag im RBB-Sender Radio Eins. „Es wird noch ein paar Jahre anhalten“. Derzeit fehlten 1500 Lehrerinnen und Lehrer an den rund 1000 Schulen in der Hauptstadt.

„Es ist nicht ein Problem der Schulen, sondern wir haben auch eine demografische Krise, zu viel Arbeit für zu wenig Arbeitnehmer“, sagte Günther-Wünsch weiter. In der Zwischenzeit müsse man den Lehrkräften anders zur Seite stehen. „Deswegen ist es uns so wichtig, dass wir auch andere Professionen, andere Leute mit in die Schulen holen: Verwaltungsleiter, IT-Unterstützer, um die Lehrer, die da sind, zu entlasten und die Pädagogen wieder in den Unterricht zu stecken.“

Im neuen Schuljahr gibt es in Berlin 395.000 Schüler an Grundschulen und Oberschulen, was einen Rekord darstellt. Die Zahl der Schüler ist in den vergangenen Jahren wegen der wachsenden Stadt, der Zuwanderung von Fachkräften aus vielen Ländern und der Flüchtlinge mit Kindern immer weiter gestiegen.

Rund 32.000 Vollzeitstellen für Lehrer reichen für den Unterricht dieser Schüler nicht aus. Mehrere Tausend Lehrer wurden zuletzt auf neuen Stellen eingestellt. Darunter sind zahlreiche Quereinsteiger. Nach Angaben der Bildungsgewerkschaft GEW haben zwei Drittel der neuen Lehrkräfte weder einen Lehramtsabschluss noch ein Schulfach studiert.

© dpa-infocom, dpa:230824-99-941051/2

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