Am Anfang stand der Zigarettenfabrikant. Emil Molt, Besitzer der Waldorf-Astoria GmbH, wünschte eine Schule für die Kinder seiner Arbeiter. Er war ein Anhänger von Rudolf Steiners Anthroposophie, er fragte den Meister, ob er diese Schule gründen wolle. Und so begann am 7. September 1919 auf der Stuttgarter Uhlandshöhe der Unterricht in der ersten Waldorfschule, als Keimzelle einer "Erziehungskunst", welche "das Lebendige im Menschen wieder erweckt", wie Steiner sagte. 191 Arbeiterkindern bezahlte Molt das Schulgeld; 65 Schüler kamen aus bürgerlich-antroposophischen Familien.
Meinung100 Jahre Waldorfschulen:Erfolg in Pastell
Kommentar von Matthias Drobinski
Lesezeit: 3 Min.

Irgendwie anders und doch bürgerlich: Diese Schulen passen bestens in das wachsende schwarz-grüne Milieu. Ihre Beliebtheit ist auch eine Absage an das staatliche Bildungssystem.

Schule und Erziehung:Ich war Waldorfschülerin
Aquarelle malen, Theater spielen und Noten gibt es erst am Schluss: Die Waldorfschule will den Schülern die Freude am Lernen lassen. Doch bereitet sie auch auf die Arbeitswelt vor? Unsere Autorin erinnert sich.
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