Zugausfälle:Bahn sagt bessere Räumung im Winter zu

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Nach den heftigen Schneefällen zu Beginn des Jahres waren mehr als eine halbe Million Bahnkunden in Bayern von Zugausfällen betroffen. Dies geht aus einem Bericht hervor, den die Staatsregierung am Dienstag dem Verkehrsausschuss des Landtags vorgelegt hat. Den überwiegend auf Schätzungen basierenden Angaben zufolge mussten im Münchner S-Bahn-Netz rund 150 000 Fahrgäste auf andere Verkehrsmittel ausweichen, im Werdenfels-Netz der DB zwischen Tutzing, Kochel, Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald und Oberammergau waren es mehr als 125 000 Fahrgäste, bei der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) von Holzkirchen nach Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries fast 79 000 Fahrgäste, die im Januar teilweise über zehn Tage hinweg ganz ohne Bahnverbindung blieben. Die Staatsregierung macht für die Probleme zum größten Teil die DB Netz AG verantwortlich, die innerhalb des bundeseigenen Bahnkonzerns für die Schienenwege sorgen muss.

Die vielen Zugausfälle - etwa von 1281 einzelnen Verbindungen im Werdenfelsnetz, von 912 Verbindungen der Länderbahn in Ostbayern, von 874 BOB-Fahrten, von 740 Fahrten der Südostbayernbahn rund um Mühldorf und von mehr als 600 Fahrten im Allgäu - seien vorrangig auf das unzureichende Räumen der Strecken durch die DB Netz AG zurückzuführen, hieß es am Dienstag. Gleiches gelte für die vielen verspäteten Züge. Das Unternehmen hatte viele Strecken ganz preisgegeben, um andere freihalten zu können. Meist habe es den nötigen Ersatzverkehr gegeben, sofern die Straßen für Busse passierbar gewesen seien. Dies war jedoch speziell im bayerischen Oberland über viele Tage hinweg nicht der Fall, auch weil die BOB keine Busse beschaffen konnte.

Ein Vertreter der DB kündigte an, die Ausstattung und Koordination ihres Räumdiensts zu verbessern und dazu verstärkt auf regionale Subunternehmen mit schnellerer Reaktionszeit zu setzen. BOB-Geschäftsführer Fabian Amini sagte eine verbesserte Information der Fahrgäste zu. Darauf hatten sich die Unternehmen schon im Februar mit der staatlichen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) geeinigt. Die Landtags-SPD betonte, das Chaos vom Januar dürfe sich nicht wiederholen, und verlangte eine bessere Koordination auch von Seiten der BEG.

© SZ vom 08.05.2019 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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