Würzburg:Schuss auf Polizeischüler weiter ungeklärt

Sechs Monate nach dem tödlichen Schuss eines Polizeischülers auf einen Mitschüler in Würzburg ist der Tathergang weiter ungeklärt. "Die Ermittlungen dauern an", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag. Am 28. Februar hatte ein 19-jähriger Polizeiazubi in der Unterkunft der Bereitschaftspolizei mit einem Schuss aus der Dienstwaffe einen 20-jährigen Mitschüler getroffen - vermutlich aus Versehen. Der 20-Jährige starb kurz darauf.

Der Schuss habe sich unabsichtlich gelöst, da die Waffe nicht richtig entladen gewesen sei, hieß es nach dem Vorfall von Polizei und Innenminister. Ob sich dieser Verdacht bestätigt hat, bleibt ein halbes Jahr später zunächst weiter unklar. Den aktuellen Ermittlungsstand gibt die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Sie ermittle weiter wegen fahrlässiger Tötung und rechne noch in diesem Jahr mit einer Anklage. Die Bereitschaftspolizei hat einem Sprecher zufolge die Dienstanweisungen für Waffen überprüft. Eine Änderung sei aber nicht nötig gewesen, da die Sicherheitsstandards hoch seien. Allerdings gebe es inzwischen zusätzliche Unterrichtseinheiten, um für Waffensicherheit zu sensibilisieren. "Mit dem Vorfall ging ein Ruck durch die ganze Polizei", sagte der Sprecher.

© SZ vom 28.08.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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