Würzburg:Festnahme 90 Minuten vor Ablauf des Haftbefehls

Als vor zehn Jahren sein Asylantrag abgelehnt wurde, tauchte er ab. Seitdem wurde ein 36-jähriger Kosovare polizeilich gesucht. Zivilfahnder nahmen ihn nun in einem ICE fest - 90 Minuten bevor der Haftbefehl auslief.

Er war zur falschen Zeit am falschen Ort: Ein seit zehn Jahren gesuchter Mann ist 90 Minuten vor Ablauf seines befristeten Haftbefehls geschnappt worden. Zivilfahnder nahmen den Mann am Montag in Würzburg in einem ICE fest. Im Jahr 2000 hatte der heute 36-jährige Kosovare in Deutschland einen Asylantrag gestellt, der jedoch abgelehnt wurde, wie die Bundespolizei mitteilte.

Zur falschen Zeit am falschen Ort: 90 Minuten vor Ablauf seines Haftbefehls schnappten Zivilfahnder einen untergetauchten Asylbewerber. (Foto: dpa)

Weil der Mann untertauchte, beantragte die zuständige Ausländerbehörde einen Haftbefehl zur Abschiebung, der am 20. September 2010 verfallen sollte. Eineinhalb Stunden davor wurde der Kosovare am Würzburger Hauptbahnhof kontrolliert - und verhaftet.

Den Angaben zufolge hält er sich aber mittlerweile legal hauptsächlich in Slowenien auf und reist nur regelmäßig nach Deutschland, um Verwandte zu besuchen. Die Abschiebehaft blieb ihm erspart, da er sich nachweislich nicht in Deutschland niederlassen wollte.

Dennoch wurde gegen ihn ein Strafverfahren wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthalts eingeleitet. So bekam er lediglich die Auflage, die Bundesrepublik schnellstmöglich zu verlassen.

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