Drohende Zwangsräumung:Reihenhaus niedergebrannt: zwei Tote

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Am Montag sollte ein Reihenhaus bei Würzburg zwangsgeräumt werden und die beiden Bewohner sollten ausziehen. In der Nacht brannte das Gebäude nun nieder - im Inneren fanden Beamte zwei Leichen.

Das Haus in Winterhausen bei Würzburg sollte am Montag verkauft werden - und das Ehepaar, das darin lebte, sollte ausziehen. Doch aus der Räumung wurde nichts. Denn in der Nacht ist das Reihenhaus vollständig niedergebrannt.

Die beiden Reihenhäuser in Winterhausen sind komplett zerstört. Eines der beiden Häuser sollte offenbar verkauft werden, das Ehepaar, das darin lebte, sollte am Montag ausziehen. (Foto: dpa)

Im Haus wurden nach Angaben der Polizei zwei Leichen gefunden. Diese seien jedoch so stark verkohlt, dass die Polizei dies noch nicht mit 100-prozentiger Sicherheit bestätigen konnte. Ein DNA-Test soll nun für Klarheit sorgen. Die Polizei geht davon aus, dass der 61 Jahre alte Mann und seine 44 Jahre alte Frau die Explosion absichtlich ausgelöst haben. Dafür gebe es mehrere Indizien: "Wir haben im ersten Obergeschoss eine Gasflasche ohne Verschluss gefunden. Die hat da eigentlich nichts verloren", sagte ein Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt.

Außerdem fanden die Beamten keine Hinweise auf einen bevorstehenden Umzug. Das Ehepaar hatte das Haus verkauft und sollte am Montag bereits ausgezogen sein. Die Explosion ereignete sich kurz vor 2.00 Uhr. Das Haus brannte der Polizei zufolge nur wenige Minuten später lichterloh - und schließlich vollkommen aus.

Die Flammen griffen auch auf das rechts angrenzende Reihenhaus über. Ein 66-jähriger Mann und seine 63 Jahre alte Ehefrau konnten sich mit eigener Kraft aus dem brennenden Haus retten. Etwa 65 Feuerwehrleute hatten die Flammen nach ungefähr zwei Stunden unter Kontrolle. Der Schaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Euro.

Die Kriminalpolizei Würzburg wird von Beamten des Landeskriminalamtes unterstützt. Die Ermittlungen können sich jedoch noch hinziehen, da das Haus einsturzgefährdet ist. "Wir können nicht so rein in das Haus, wie wir wollen", sagte der Polizeisprecher. Der Bürgermeister von Winterhausen, Wolfgang Mann (SPD), bezeichnete das Geschehene als "dramatisch und tragisch". "Wir stehen erstmal alle unter Schock", sagte der 54-Jährige. Das kinderlose Ehepaar soll Polizeiangaben zufolge mehrfach Streit mit den Nachbarn gehabt haben. "Da hat's schon Stress gegeben."

Vor zwei Jahren habe es deshalb sogar einen Einsatz der Beamten gegeben. Details dazu waren zunächst nicht bekannt. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Streitereien und der Explosion gibt, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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