Wahlen:Politikwissenschaftler: Rechtsruck nicht bayernspezifisch

Die Spitzenkandidaten Martin Böhm und Katrin Ebner-Steiner feiern bei der Wahlparty der AfD. (Foto: Uwe Lein/dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Würzburg (dpa/lby) - Politikwissenschaftler Thomas Leuerer von der Universität Würzburg hat das Ergebnis der Landtagswahl in Bayern als deutlichen Trend nach rechts gewertet - wenngleich das nicht bayernspezifisch sei. „Das entspricht dem Zug der Zeit“, sagte er der „Main-Post“ (Montag). „Wenn wir CSU, Freie Wähler und AfD zusammennehmen, dann sehen wir die Parteien, die sich rechts oder rechtsaußen positionieren, mit einer satten Zwei-Drittel-Mehrheit.“

Die CSU hat mit laut vorläufigem Endergebnis von 37,0 Prozent zwar nur minimal verloren (-0,2), aber damit dennoch ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 eingefahren. Zweitstärkste Kraft sind im Maximilianeum künftig die Freien Wähler, sie erhielten 15,8 Prozent der Stimmen (+4,2), dahinter folgt die AfD, die mit 14,6 Prozent die größten Zugewinne verbuchen konnte (+4,4). Die Grünen bekamen 14,4 Prozent der Stimmen (-3,2), die SPD 8,4 Prozent (-1,3). Die FDP flog mit 3,0 Prozent (-2,1) aus dem Landtag. Die Wahlbeteiligung lag bei 73,3 Prozent (+1,0).

Die Grünen im Freistaat haben Leuerers Einschätzung nach nicht so sehr unter der Abneigung vieler Bayern-Wähler gegen die Politik der Ampel-Koalition in Berlin gelitten. Vielmehr hätten sie mit dem Kampf gegen den Klimawandel glaubhaft ein wichtiges Thema besetzen können. Zum Abschneiden von SPD und FDP sagte er: „Beide Parteien hatten kein Wahlthema, das die Wähler als relevant wahrgenommen hätten.“

© dpa-infocom, dpa:231009-99-495527/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: