Verletztes Kind in Coburg:Polizei ermittelt gegen Rentnerin

Sie soll einen Vierjährigen auf die Straße geschleudert und dessen Mutter beschimpft haben: In Coburg ermittelt die Polizei gegen eine 63 Jahre alte Rentnerin. Die Frau ist nicht zum ersten Mal auffällig geworden.

Von Olaf Przybilla

Im Fall der 63 Jahre alten Rentnerin, die im Verdacht steht, ein vierjähriges Kind auf eine befahrene Straße geschleudert zu haben, hat die Polizei eine dritte Augenzeugin vernommen. Der Leitende Oberstaatsanwalt Anton Lohneis sagte, der genaue Tathergang sei nach einer ersten Vernehmung dieser Zeugin weiter nicht völlig geklärt. Offenbar sind die Darstellungen der Zeugen nicht deckungsgleich.

Die Rentnerin soll nach Aussage der 29 Jahre alten Mutter und einer Begleiterin den Bub unvermittelt auf die Straße geschleudert haben, nachdem es zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sei. Die 63-Jährige soll die Mutter zuvor völlig unmotiviert mit ausländerfeindlichen Äußerungen überzogen haben. Sie war bereits mehrfach vom Amtsgericht Coburg zu Geldstrafen verurteilt worden, überwiegend wegen ausländerfeindlicher Beleidigungen.

Aufgrund der Vielzahl der zum Teil offenkundig unmotivierten Vorfälle sollte über die Rentnerin in der Vergangenheit bereits ein psychiatrisches Gutachten eingeholt werden. Sie habe sich allerdings nicht untersuchen lassen, sagte Lohneis. Ein in der Gerichtsverhandlung sitzender Gutachter hatte in einem der Verfahren festgestellt, dass die Rentnerin voll schuldfähig, also nicht krank sei. Sie befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft.

Die Frau betreibt eine Internetseite mit zum Teil wirr anmutendem Inhalt. Alleinstehende würden angeblich in Coburg gezielt vom Bürgersteig gestoßen und beschimpft, schreibt sie. Auftraggeber hierfür sei die Coburger "Obrigkeit", auch die Coburger Justiz.

© SZ vom 04.04.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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