Urteil in Ansbach:Vier Angeklagte wegen Mordes verurteilt

Sie brachten einen 30-Jährigen in ihre Gewalt und töteten ihn brutal: Im Ansbacher Mordprozess hat das Landgericht alle vier Angeklagten zu langen Haftstrafen verurteilt.

Im Ansbacher Mordprozess hat das Landgericht alle vier Angeklagten am Mittwoch wegen Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt. Die beiden älteren Angeklagten im Alter von 25 und 26 Jahren müssen lebenslang ins Gefängnis, die beiden jüngeren, eine 21-jährige Frau und ein 20-Jähriger, erhielten Jugendstrafen von neun Jahren.

Die drei Männer und die Frau wurden verurteilt, weil sie im Juli 2011 einen 30-Jährigen brutal und heimtückisch umbrachten. Die Täter hatten den gewaltbereiten Mann aus dem Drogen- und Rotlichtmilieu wenige Monate vor der Tat kennengelernt. Im Zusammenhang mit Drogengeschäften und Schulden war es dann zu mehreren Auseinandersetzungen gekommen. Schließlich hätten sie den Plan gefasst, ihm eine Abreibung zu verpassen, sagte der Vorsitzende Richter Claus Körner.

Sie sollen mit Messern 26 Mal auf ihn eingestochen haben. Anschließend ertränkte einer der drei Männer den 30-Jährigen. Die Leiche des aus Baden-Württemberg stammenden Mannes, der zuletzt bei Bekannten im Raum Nürnberg gelebt hatte, wurde später in einem Fluss entdeckt.

Der 25-Jährige hatte die Tat als einziger zugegeben und Angst als Motiv genannt. Mit seiner Entscheidung folgte das Gericht den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Die Verteidiger hatten hingegen nur auf Totschlag oder gefährliche Körperverletzung plädiert. Sie sahen keine Mordmerkmale wie Heimtücke oder Grausamkeit. Drei Verteidiger kündigten an, in Revision zu gehen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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