Unglück:Brücke stürzt beim Abriss ein

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Zwei Arbeiter und eine Helferin werden verletzt, als in Augsburg ein großes Betonteil in die Wertach fällt

Beim Abriss einer Brücke in Augsburg sind am Dienstag zwei Arbeiter schwer verletzt worden. Bei der Bergung der Männer verletzte sich auch noch eine Frau am Kopf. Sie musste ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr besteht nach Polizeiangaben bei keinem der Betroffenen. "Ein Teilbereich der Brücke ist unvorhergesehen eingestürzt", berichtet ein Polizeisprecher. Ein Baggerfahrer und ein weiterer Mitarbeiter stürzten mitsamt dem Bagger und den Trümmern etwa fünf Meter in die darunter fließende Wertach.

Dieser Unfall weckt unangenehme Erinnerungen an den Brückeinsturz von Schraudenbach von Mitte Juni. In Unterfranken war ein Bauarbeiter gestorben, 14 Personen wurden verletzt. Dass das Unglück in Augsburg glimpflicher endete, hat wohl zwei Gründe: Erstens ist das Bauwerk nicht so hoch wie in Schraudenbach, zweitens machten viele Bauarbeiter zum Zeitpunkt des Einsturzes kurz nach zwölf Uhr gerade Mittagspause.

Die Bergung der Verletzten war schwierig, weil diese vom Ufer der Wertach mit technischem Gerät erst wieder mehrere Meter weit nach oben gehievt werden mussten. Dabei zog sich auch die Helferin des Roten Kreuzes ihre Kopfverletzungen zu. Der Bagger - er wiegt nach Polizeiangaben 30 Tonnen - kam auf der ins Flussbett gestürzten Fahrbahn zum Stehen. Bis Dienstagnachmittag war er noch nicht geborgen, hierfür ist ein Autokran nötig.

Die Ursache für den Einsturz ist noch unklar, die Kriminalpolizei und Gutachter untersuchen die Unglücksstelle. Auch Augsburgs Baureferent Gerd Merkle (CSU) machte sich ein Bild. "Wir können den Einsturz in keinster Weise nachvollziehen", sagte er. Die Stadt habe die Statik eigens berechnen und überprüfen lassen. Merkle: "Der Ablauf der Baustelle war der Baufirma vorgegeben." Die Baustelle ist vorerst gesperrt, doch der Verkehr auf einer der wichtigsten Ausfallstraßen Augsburgs ist nicht beeinträchtigt. Die eingestürzte Brücke sollte ohnehin abgerissen werden. Zuvor war eine Behelfsbrücke direkt daneben errichtet worden, über die die Autos schon seit längerem fahren. "Wir haben die Notbrücke sofort nach Schäden untersucht", berichtet Baureferent Merkle. "Es besteht keine Gefahr."

© SZ vom 06.07.2016 / dpa, stma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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