Trauer im Landtag:Grünen-Abgeordneter Sprinkart ist tot

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Adi Sprinkart ist tot (Foto: dpa)

Der Landtagsabgeordnete Adi Sprinkart hat sich das Leben genommen. Er saß fast 16 Jahre lang für die Grünen im Maximilianeum. Die Gründe für den Suizid sind unklar.

Von Stefan Mayr

Der Allgäuer Grünen-Landtagsabgeordnete Adi Sprinkart hat sich das Leben genommen. Der Biobauer wurde am Freitag tot auf seinem Hof in Niedersonthofen gefunden. Sprinkart war seit 1997 Abgeordneter und zuletzt agrarpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Am kommenden Montag wäre er 60 Jahre alt geworden.

Die Gründe für den Suizid sind unklar. "Wir stehen genauso wie die Familie vor einem Rätsel", sagte Grünen-Landesvorsitzende Theresa Schopper am Freitag. Auch Fraktionschefin Margarete Bause und der Allgäuer Landtags-Kollege Thomas Gehring können sich das Geschehen nicht erklären. "Wir hatten am Freitag einen gemeinsamen Termin und wollten den Wahlkampf besprechen", berichtet Thomas Gehring, "aber der Adi ist nicht gekommen." Daraufhin hätten ihn seine Mitarbeiter gesucht - und im Stadl des Bauernhofes tot aufgefunden.

"Am kommenden Freitag wollte er noch groß seinen Sechzigsten feiern", berichtet Margarete Bause. Der Saal im Gasthof Krone in Niedersonthofen war reserviert, die Einladungen waren verschickt. "Sein Tod ist für uns politisch und persönlich ein riesiger Verlust", sagte Theresa Schopper am Freitag. "Er war einer der bodenständigsten und beliebtesten Politiker und nahe bei den Leuten."

Nach Aussage von Thomas Gehring, den mit Sprinkart auch ein freundschaftliches Verhältnis verband, gab es zuvor "keinerlei Anzeichen" für einen Suizid: "Er war der letzte Mensch, bei dem ich so was erwartet hätte." Sprinkart sei auch nicht krank gewesen.

Landtags-Präsidentin Barbara Stamm zeigte sich "erschüttert" und bestätigte, dass Sprinkart nichts mit der Beschäftigungsaffäre zu tun hatte. Sprinkart bekam bei der Landtagswahl 2008 im Westallgäu über 17 Prozent der Erststimmen - mehr als der Vertreter der SPD. Er hinterlässt zwei erwachsene Kinder.

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns entschieden, in der Regel nicht über Suizide zu berichten, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Die Berichterstattung gestalten wir deshalb bewusst zurückhaltend, wir verzichten weitgehend auf Details. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide.

Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die schon in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.

© SZ vom 04.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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